Für den Topf oder den Kopf: sieben Bücher, die Lust auf ein veganes Leben machen
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In Buchhandlungen sind immer häufiger Titel zu finden, die sich mit Veganismus beschäftigen.
© Quelle: Reid Naaykens/Unsplash
Wer durch die Buchhandlung stöbert oder sich durch den Onlineshop klickt, findet zahlreiche Titel, die sich mit Veganismus beschäftigen. Doch welche der in den vergangenen Monaten erschienenen Bücher sind besonders spannend, lohnenswert oder kontrovers? Hier stellen wir – anlässlich des „Veganuary“ – sieben Titel vor: vier Kochbücher und drei Werke, mit denen man sein Wissen über den veganen Lebensstil vertiefen kann.
Für den Topf: vegane Kochbücher
Backen wie die Großmutter
Fish and Chips, Chicken Tikka Masala und Würstchen zum Frühstück: Die englische Küche ist dafür bekannt, deftig und fleischlastig zu sein. Dass es – zumindest im Ofen – auch anders geht, zeigt Designerin Sophia Lewis mit ihrem Buch „Dear Doris“. Darin stellt sie vegane Abwandlungen von Rezepten ihrer Großmutter zusammen, etwa einen Orangenkuchen, Scones und Dattelpralinen.
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Sophia Lewis: „Dear Doris“, ZS-Verlag, 220 Seiten, ISBN: 978-3965842083, 29 Euro.
© Quelle: ZS Verlag
Ganz nebenbei erfahren Leserinnen und Leser Anekdoten aus dem Leben von Oma Doris Tanner, etwa, dass sie Expertin für Apfelkuchen war oder davon träumte, als Musikerin auf großen Bühnen zu stehen. Ein Buch voller Rezepte und Geschichten, die glücklich machen.
Essen für die Seele, das der Zunge neue Erlebnisse beschert
Das Buch „Soulfood – Vegan, gesund und glücklich“ richtet sich an alle „die es lieben, neue Geschmackserlebnisse zu kreieren und sich damit einen ganz persönlichen Wohlfühlmoment zu schaffen“. Das erklärt Foodfotografin und Rezeptentwicklerin Katharina Küllmer im Vorwort ihres neuen Buches. 120 Rezepte sind darin zu finden, kategorisiert in die Sparten „Frühstück“, „Snacks und Dips“, „Suppen und Salate“, „Hauptgerichte“, „Gebäck und Desserts“ sowie „Smoothies, Säfte und Getränke“.
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Katharina Küllmer: „Soulfood – Vegan, gesund und glücklich“, EMF-Verlag, 304 Seiten, ISBN: 978-3745906233, 36 Euro.
© Quelle: EMF Verlag
Die Rezeptauswahl ist äußerst vielfältig: Küllmer zeigt, wie man Marmeladen kocht, Butter verfeinert oder Bowls zubereitet. Auch Kichererbsen-Pfannkuchen, Pizza und Karottenkuchen-Energyballs zählen zum Repertoire. Ein Kochbuch mit eher ausgefallenen Rezepten, mit dem man Neues entdeckt.
Comfort Food zum Mitnehmen
Streetfood, aber in vegan? Wie nahrhaft Sandwiches, Burger und Fingerfood in der rein pflanzlichen Variante daherkommen, zeigen Nadine Horn und Jörg Mayer in ihrem Buch „Vegan auf die Hand“. Besser bekannt sind die beiden als der Gründer und die Gründerin des Blogs und Instagram-Accounts „Eat this!“.
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Nadine Horn und Jörg Mayer: „Vegan auf die Hand“, Gräfe und Unzer, 144 Seiten, ISBN: 978-3833882678, 16,99 Euro.
© Quelle: GU Verlag
In „Vegan auf die Hand“ liefern Horn und Mayer nicht nur Rezepte, sondern schreiben zudem über die Geschichte des Streetfoods. Die Gerichte aus dem Buch, wie Seitansouvlaki, Rote-Bete-Wrap, Kürbisburger oder Sommerrollen, zählen nicht nur als echtes Comfort Food. Sie lassen sich außerdem wunderbar für die Mittagspause oder den Wochenendausflug vorbereiten und mitnehmen.
Preiswert und vegan: kein Widerspruch
Als Marie Laforêt sich entschied, fortan als Veganerin zu leben, hatte sie nur wenig Geld – aber dank Teilzeitjob recht viel Zeit, ihre Einkäufe im Supermarkt und Bioladen dem Budget entsprechend zu planen. „Diese persönliche Erfahrung hat dafür gesorgt, dass ich jahrelang davon überzeugt war, man könne auch mit einem kleinen Budget problemlos vegan und zu einem gewissen Anteil auch Bio essen“, schreibt die Foodfotografin und Autorin in ihrem Buch „Vegan & günstig“.
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Marie Laforêt: „Vegan & günstig“, Riva, 208 Seiten, ISBN: 978-3742315731, 16,99 Euro.
© Quelle: Riva Verlag
Doch später fiel ihr auf: Ihre Situation war nicht vergleichbar mit einer Familie, in der alle Erwachsenen Vollzeit arbeiten und trotzdem jeden Euro dreimal umdrehen müssen. Ihnen fehlt die Zeit, Prospekte nach Angeboten zu durchstöbern oder alles selbst herzustellen – vegane Fertiggerichte oder Milchalternativen sind aber häufig teurer als solche Produkte mit tierischen Inhaltsstoffen.
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So entwickelte Laforêt die Idee, ein Buch mit günstigen veganen Rezepten zu schreiben, deren Zutaten im Supermarkt um die Ecke zu finden, gesund und nahrhaft sind. Sie erklärt, wie man Basics wie Hafermilch oder Sojajoghurt selbst herstellt sowie Reste geschickt verwertet. In „Vegan & günstig“ sind 85 Rezepte fürs Frühstück, für Snacks, Hauptgerichte und Nachtisch zu finden. Dazu zählen zum Beispiel Zucchinifocaccia, Lasagne oder Pannacotta.
Für den Kopf: Wissen rund um Veganismus
Wissenschaftliches rund um Aromen und Gemüse
Gemüse ist die Basis einer jeden veganen Küche. Dass Zucchini, Mangold oder Paprika zu mehr als einer Beilage taugen, zeigt „Aroma Gemüse – Der Weg zum perfekten Geschmack“, erschienen im Verlag der Stiftung Warentest.
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Thomas A. Vierich, Thomas A. Vilgis: „Aroma Gemüse – Der Weg zum perfekten Geschmack“, Stiftung Warentest, 544 Seiten, ISBN: 978-3747104729, 49,90 Euro.
© Quelle: Stiftung Warentest
Das Buch porträtiert 70 Gemüse und erklärt, wie man Artischocke, Lotuswurzel oder Zwiebel von der Wurzel bis zum Blatt schmackhaft zubereitet. Zudem liefert der knapp 550 Seiten umfassende Wälzer ausführliche Hintergrundinfos zur Botanik, womit sich das Gemüse kombinieren lässt oder zu ländertypischen Gerichten, bei denen es zum Einsatz kommt. Auch Rezepte zählen zum Repertoire – viele davon sind allerdings vegetarisch, nicht vegan.
Außerdem bietet das Buch einen umfassenden Theorieteil, der auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht. Leserinnen und Leser lernen etwas über die Geschichte des Gemüseanbaus, wie genau Riechen und Schmecken auf biologischer Ebene funktionieren oder warum Gemüsesorten so schmecken, wie sie eben schmecken. Der chemische Prozess des Garvorgangs wird erklärt und ebenso, welches Gemüse bei welcher Temperatur wie lange knackig bleibt. Im Anhang findet man eine Tabelle mit Mikronährstoffen und einen Saisonkalender.
Veganes Wissen für Einsteigerinnen und Einsteiger
Wilma Wutz hat Schwein gehabt. Sie lebt nun auf einem Gnadenhof für Nutztiere, statt als Kotelett auf dem Teller zu enden. Zu verdanken hat die Schweinedame das Nicola Link. In ihrem Buch „Vegan Life“ erzählt die Influencerin und Jurastudentin aber nicht nur von Wilmas Rettung, sondern von ihrem eigenen Weg in den Veganismus.
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Nicola Link: „Vegan Life“, Christian Verlag, 160 Seiten, ISBN: 978-3959615471, 22,99 Euro.
© Quelle: Christian Verlag
Insbesondere für Menschen, die sich mit der veganen Lebensweise noch nicht so gut auskennen, ist Links Buch sehr hilfreich. Einerseits tritt sie selbst als Vorbild auf, das auch nicht sofort alles richtig gemacht hat. Andererseits trägt sie Fakten, Argumente und alltagstaugliche Tipps zusammen, die den Einstieg in den Veganismus erleichtern. Und zwar auch abseits der Ernährung: Das Buch enthält neben Rezepten auch Infos zu veganer Mode und Pflegeprodukten, veganem Reisen und Einrichten der Wohnung.
Die Ethik des Veganismus
Veganismus fördert Essstörungen, Milchkonsum schadet den Tieren nicht und Veganismus ist unnatürlich? Ernährungswissenschaftler Niko Rittenau und die Tierrechtsaktivisten Patrick Schönfeld und Ed Winters haben wohl schon so gut wie jedes Argument und Vorurteil über die vegane Lebensweise gehört. In ihrem Buch „Vegan ist Unsinn! Populäre Argumente gegen Veganismus und wie man sie entkräftet“ räumen sie mit ihnen auf.
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Niko Rittenau, Patrick Schönfeld, Ed Winters: „Vegan ist Unsinn!“, Becker Joest Volk Verlag, 368 Seiten, ISBN: 978-3954531943, 23,50 Euro.
© Quelle: Becker Joest Volk Verlag
Primär argumentieren die Autoren in diesem Buch aus einer ethischen Perspektive, um gesundheitliche Aspekte geht es nur am Rande. Recht unaufgeregt, doch teils sehr eindrücklich, legen Rittenau, Schönfeld und Winters dar, welche Gründe für Veganismus sprechen. Ihre Aussagen belegen sie mit Quellen, die am Ende jedes Kapitels genannt sind.
Gleichzeitig zeigen die Autoren die Grenzen der Wissenschaft auf: So sei etwa die Aussage, eine vegane Ernährung sei die gesündeste, die es gibt, aktuell nicht beweisbar. Wer sich für Ethik, Selbstreflexion und den Umgang mit Tieren in der Gesellschaft interessiert sowie gern diskutiert, sollte einen Blick in „Vegan ist Unsinn!“ werfen.