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Kurkuma oder rote Bete

Ostereier mit Lebensmitteln färben – so wird Ostern natürlich bunt

Um Ostereier zu färben, können auch Lebensmittel wie Kurkuma oder rote Bete genutzt werden.

Um Ostereier zu färben, können auch Lebensmittel wie Kurkuma oder rote Bete genutzt werden.

Arnreit. Wer den Osterstrauß mit gefärbten Eiern verschönern möchte, braucht eigentlich nicht viel: Aus vielen Lebensmitteln lassen sich natürliche Farben herstellen. Denn statt synthetischer Farbstoffe eignen sich auch natürliche Materialien, wie Pflanzen, Blüten und Gewürze, um den Ostereiern einen bunten Anstrich zu verleihen. Aber klappt das? Oder hat man am Ende nur komische Flecken auf der Schale?

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Blaukraut, Kurkuma und Roibuschtee färben gut

„Natürliche Farben sind nicht so kräftig, plakativ wie herkömmliche Farben. Die mit natürlichen Farben gefärbte Eier werden meist etwas pastelliger”, erklärt Christine Mittermayr, die ein Buch zu dem Thema geschrieben hat. „Sie sind mindestens so charmant wie herkömmlich gefärbte”, findet die Autorin aber.

Der österreichischen Keramikerin zufolge eignen sich kräftig färbende Lebensmittel und Gewürze besonders gut. Das seien unter anderem die Lebensmittel, die beim Verarbeiten oder Verkochen auf der Haut oder beim Essen auf den Zähnen Farbspuren hinterlassen. „Nur um ein paar Beispiele zu nennen: Blaukraut, Heidelbeeren, Rote Bete, Kurkuma, Roibuschtee oder auch Zwiebelschalen färben kräftig", so Mittermayr.

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Zum Themendienst-Bericht vom 13. März 2020: Beim Eierfärben wollen auch die Kleinen mitmischen. Dafür braucht es nur einen geeigneten Platz zum Experimentieren und Sud aus kräftig färbenden Lebensmitteln.

Zum Themendienst-Bericht vom 13. März 2020: Beim Eierfärben wollen auch die Kleinen mitmischen. Dafür braucht es nur einen geeigneten Platz zum Experimentieren und Sud aus kräftig färbenden Lebensmitteln.

Zarte Farben: Eier gleich im Sud kochen

Ihr wichtigster Tipp: Wer Eier mit diesen Lebensmitteln selbst färbt, sollte sich kein zu fixes Resultat erwarten. „Kreative Überraschungen finde ich ja sehr spannend", sagt sie.

Bei zarten Farben wie Gelb oder Grün würde Mittermayr die Eier immer gleich im vorbereiteten Farbsud mitkochen. Gleiches macht sie etwa bei Zwiebelschalen oder Kaffee für rot-braune Eier. „Da ist es wichtig, die Stoffe vorher schon für etwa 15 Minuten auszukochen." Dann kommen die Eier dazu und werden acht Minuten lang hartgekocht.

Farben lassen sich gut mischen

Eine andere Möglichkeit ist es, den Farbsud zuzubereiten, abkühlen zu lassen und bereits gekochte Eier darin über Nacht im Kühlschrank ziehen zu lassen. „So bekommt man ebenfalls ein intensiveres Ergebnis."

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Für grüne Eier mischt Mittermayr übrigens gerne den gelben Kurkuma-Sud mit dem Blaukraut-Sud. Aus Blaukraut, bzw. Rotkohl, alleine entsteht ein kräftiger Blauton. Kombiniert mit der Shibori-Technik sorge das für einen „Wow-Effekt”. Shibori bezeichnet eine ursprünglich aus Japan stammende Färbetechnik, mit der unterschiedliche Muster entstehen, die ein bisschen an Batik erinnern. Wer Eier auf „Shibori-Art” färben will, kann mit herkömmlichen Haushaltsgummibändern, die über die Eier gespannt werden, hübsche Farbaussparungen erzeugen.

Gummibänder sorgen auf den mit Blaukraut tiefblau eingefärbten Eiern für weiße Aussparungen. Die Färbetechnik nennt sich Shibori.

Gummibänder sorgen auf den mit Blaukraut tiefblau eingefärbten Eiern für weiße Aussparungen. Die Färbetechnik nennt sich Shibori.

Königsblaue Eier mit weißen Strahlen

Dazu kommen die gekochten Eier einfach mitsamt der Gummibänder für etwa 15 Minuten oder länger in das Farbbad. Je länger sie baden, umso kräftiger wird die Farbe. Nach dem Färben werden die Gummibänder entfernt und die Eier vorsichtig abgetrocknet. Das Ergebnis: Fast königsblaue Eier, die von feinen weißen Strahlen umzogen werden.

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Welche Lebensmittel für welche Farben?

Wer mag, kann einfach experimentieren. Für alle, die lieber wissen, was sich in ihren Töpfen befindet, haben wir diese Übersicht erstellt. Sowohl weiße, als auch braune Eier eignen sich übrigens zum Färben – wer ein strahlendes Farbergebnis erzielen möchte, wählt die helle Variante. Je länger die Eier im Sud bleiben, desto dunkler wird die Farbe. Auch durch die Zugabe von Essig zum Sud wird die Farbe intensiver.

Lebensmittel

Farbergebnis auf Eiern

Hibiskusblüten

dunkles blau-grün

Kurkuma

strahlend gelb

Spinat

sanft grün

Mate

sanft grün

Blaukraut/Rotkraut/Rotkohl (frisch)

blau

rote Beete/Rüben

rot

Zwiebelschalen

rot-braun

Heidelbeeren

dunkelblau

Roibuschtee

orange

Kaffee

rot-braun

Holundersaft

lila-blau bis schwarz

Kurkuma-Sud mit Blaukraut-Sud

grün

Eier natürlich Färben – so geht’s

Kochen Sie zuerst die Eier für zehn Minuten hart. Anschließend wird ein Sud aus dem jeweiligen Naturmaterial hergestellt. Kochen Sie dazu 500 Gramm geschnittenes, frisches Gemüse 30 Minuten lang in einem Liter Wasser. Bei Blüten oder Schalen weichen Sie etwa 100 Gramm der Zutat für zwei Stunden in einem Liter Wasser ein. Anschließend kochen Sie den Sud für mindestens 30 Minuten auf. Kurkuma kann zudem in Pulverform verwendet werden. Dazu vier Teelöffel des Kurkuma-Gewürzes für 30 Minuten in einem Liter Wasser einweichen und anschließend weitere 30 Minuten köcheln lassen.

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Legen Sie nun die Eier in den heißen Farbsud, sodass sie vollständig bedeckt sind. Nehmen Sie den Topf vom Herd und lassen Sie die Ostereier für eine Stunde darin liegen. Danach können die Eier auf Küchenpapier oder Toilettenpapierrollen trocknen. Reiben Sie die Ostereier mit Speiseöl ein, um ihnen einen schönen Glanz zu verleihen. Muster erzeugen Sie, indem Sie die Eier, wie weiter oben beschrieben, mit einem Gummiband umwickelt in den Farbsud legen – oder nachträglich, mit einem in Essig getunkten Wattestäbchen.

Christine Mittermayr ist Keramikerin und hat ein Buch zum Eierfärben mit natürlichen Farben verfasst.

Christine Mittermayr ist Keramikerin und hat ein Buch zum Eierfärben mit natürlichen Farben verfasst.

Eier färben macht Kindern Spaß

„Superschön werden die Eier auch mit Pflanzendrucktechnik“, findet Mittermayr – gefärbt mit Roibuschtee oder Zwiebelschalen. Dazu legt man kleine Blüten oder Blätter vorsichtig auf das gekochte oder rohe Ei. Damit die Verzierung nicht verrutscht und eine schöne Farbaussparung entsteht, steckt man das Ei in ein Stück alte Seidenstrumpfhose und verschließt diese fest mit einem Haushaltsclip. Dann kommt das Ei entweder ins Farbbad oder wird im Farbsud, etwa mit Zwiebelschalen, gekocht.

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Der Nachwuchs will beim Eierfärben meist mitmischen. „Kinder sind meist mit Begeisterung beim Färben dabei“, sagt Mittermayer. Ideal sei „ein Platzerl zum Färben, wo auch gekleckert und experimentiert werden kann“, so die Österreicherin. Viel gestalterischen Freiraum zu lassen, fördere die Kreativität des Kindes. Loben nicht vergessen!

RND/mf/vca/dpa

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