In Kitas und Grundschulen sind Erzieher nach wie vor rar. Traditionelle Rollenbilder wirken oft immer noch fort. Erzieher berichten, wie sie damit umgehen – und wie mit dummen Sprüchen und Vorurteilen.
Nach seinem Zivildienst in einer Förderschule stand Artur Thruns Berufswahl fest: Er wollte Grundschullehrer werden. „Ich wollte mit Menschen arbeiten und Kinder frühzeitig prägen“, berichtet er. Seine Entscheidung wurde im Freundeskreis und in der Verwandtschaft oft belächelt. „Das Klischee war, dass Grundschullehrer mit der Gitarre vor der Klasse sitzen und den Kaspar machen“, erzählt er. In der Ausbildung sei er als Mann ein „Exot“ gewesen: Das Referendariat absolvierte er zusammen mit 64 Frauen und fünf Männern.