Gin war gestern – Jetzt kommt der Doppelwacholder
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/CK6RTCO5VFECFOTPZT7CN7EOGU.jpg)
Wacholderschnaps hat einen geringeren Alkoholgehalt als Gin und wird am besten gut gekühlt genossen.
© Quelle: Jez Timms/Unsplash
Er steht in wirklich jeder Bar auf der Karte, wird gerne mit ausgefallenen Aromen kombiniert und sogar Lieder wurden über ihn geschrieben – die Rede ist von Gin. Seit einigen Jahren erlebt der farblose Schnaps einen regelrechten Boom und führt sogar die Rangliste der beliebtesten Spirituosen an.
Nun rückt jedoch eine andere Variante des Bittergetränks in den Mittelpunkt: Der Doppelwacholder. Denn anders als der populäre Gin braucht klassischer Wacholderschnaps keine zusätzlichen Aromen.
Destillate der Wacholderzapfen
Als Wacholderschnaps bezeichnet man Spirituosen, die auf Grundlage des Wacholder-Destillats hergestellt werden. Dazu werden die Wacholderbeeren in einer Mischung aus Alkohol und Wasser eingelegt und später destilliert.
Der klare Wacholderschnaps ist dem beliebten Gin in der Art der Herstellung ähnlich, aber beim Alkoholgehalt zeigen sich erste Unterschiede. Während Gin meistens einen Alkoholgehalt von 37,5 Prozent hat, liegt der Wacholderschnaps mit rund 30 Prozent leicht darunter. Auch im Geschmack zeigen sich leichte Variationen. Denn Wacholderschnaps überzeugt auch mit seiner mild-würzigen Note.
Den typischen Geschmack gibt das Nadelholz über seine Zapfen ab. Damit sind die kleinen blauen Knollen gemeint, die einer Beere nicht unähnlich sind. Weil Nadelhölzer jedoch keine Früchte bilden können, spricht man bei den Aromalieferanten von Zapfen.
Feiner Nadelholz-Geschmack
Im Gegensatz zu Gin, dem neben Wacholder häufig noch andere Geschmacksträger wie Pfeffer, Kardamom, Zitronenschale und andere Gewürze zugesetzt werden, bezieht der ursprüngliche Wacholderschnaps seine Aromen nur aus den Zapfen des Wacholderbaums.
Diese Zapfen bestehen zu großen Teilen aus Zucker und ätherischen Ölen, wobei letztere für den typischen Geschmack des Wacholderschnaps verantwortlich sind. Beim Einlegen in das Ethylalkohol-Wasser-Gemisch werden den Zapfen ihre Aromen entzogen und anschließend destilliert.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/S4MBIFPJWJANZOJCT4QOTMMZTU.jpg)
Die blauen Beeren des Wacholder-Baums, auch Zapfen genannt, enthalten viele ätherische Öle.
© Quelle: Bronisław Dróżka/Pixabay
So wird Wacholder-Schnaps getrunken
Mehr Umdrehungen und ein zum Teil kräftigeres Wacholder-Aroma haben Spirituosen mit dem Namen "Doppelwacholder". Genau wie beim Doppelkorn werden damit Brände bezeichnet, die einen Alkoholgehalt von mindestens 38 Prozent haben. Damit übertrifft der Doppelwacholder sogar den Gin mit seinen 37,5 Prozent.
Um die klassische Nadelholz-Note der Wacholder-Zapfen herauszukitzeln, sollte das neue Trendgetränk gut gekühlt und pur getrunken werden. Egal ob als Aperitif vor dem Essen, als Digestif zum Abschluss eines Menüs oder auch ganz ohne Schnickschnack – so kommt der bitter-würzige Geschmack am besten zur Geltung.