Der künftige Twitter-Besitzer Elon Musk pflegt einen eigenwilligen Humor und hat ein sehr libertäres Verständnis von Meinungsfreiheit. Netzpolitiker nahezu aller Parteien sind alarmiert. Musk, so befürchten sie, könnte sämtliche Schranken für Hass und digitale Gewalt abbauen.
Berlin. Entpuppt sich die angekündigte Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter durch Elon Musk als Rückschlag im Kampf gegen Hass und Hetze im Netz? Digitalpolitiker und Netzaktivisten fürchten, dass mit dem exzentrischen US-Milliardär, der Twitter von der Börse nehmen und zu einer „weltweiten Plattform für Meinungsfreiheit“ umbauen will, der Bock zum Gärtner gemacht werden könnte.
„Die Übernahme einer globalen Kommunikationsplattform durch einen einzelnen Milliardär ist aus verschiedenen Gründen hochgefährlich“, warnt Anke Domscheit-Berg, digitalpolitische Sprecherin der Partei „Die Linke“ im Deutschen Bundestag. Das Beispiel Russland zeige, wie stark einseitige Kontrolle über Kommunikationskanäle Meinungen und Wahrnehmungen von Realität verändern könne, sagte Domscheit-Berg dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Da Elon Musk aus seiner eigenen Nähe zu Verschwörungserzählungen und rechten Kreisen keinen Hehl gemacht hat, ist da wenig Gutes zu erwarten“, fügte sie hinzu.