Aus für Nachtschichten im Wolfsburger VW-Werk: Beschäftigte sind sauer
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Die Nachtschichten im Wolfsburger Werk sollen ab Mai auf drei Produktionslinien eingestellt werden.
© Quelle: Julian Stratenschulte/dpa
Wolfsburg. Nachdem Volkswagen angekündigt hat, ab Mai die Nachtschichten in der Produktion im Wolfsburger Stammbaum abzuschaffen, reagieren die Beschäftigten am Standort verärgert. „Das ist ein Schlag ins Gesicht der Belegschaft. Wie so oft zahlen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Ende die Zeche“, machten Angestellte in der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“ (WAZ) ihrem Unmut Luft.
Beschäftigten fehlen mehrere Hundert Euro im Monat
Für Aufregung sorgt vor allem die finanzielle Tragweite der Entscheidung. Denn ohne Nachtschicht gibt es keine Nachtschichtzuschläge. Diese machen jedoch mehrere Hundert Euro pro Monat aus. Viele Beschäftigte haben das Geld in ihren Kosten fest eingeplant.
„Niemand draußen kann sich vorstellen, wie schlecht die Stimmung hier drinnen wirklich ist“, sagte ein Mitarbeiter, der anonym bleiben will, der „WAZ“. „Für Volkswagen sind wir nur noch Personalnummern, keine Menschen mehr“, sagte eine andere Angestellte. Auch dem aktuellen Betriebsrat wird demnach eine Teilschuld an der Situation zugesprochen, da dieser die Produktion von E-Autos am Standort abgelehnt und so zur Verschärfung der Probleme am Standort beigetragen habe.
Halbleitermangel sorgt für Wegfall der Nachtschichten
Grund für die Entscheidung von VW, die Nachtschicht auf den Montagelinien 1 (Tiguan) sowie 2 und 3 (Golf) zu streichen, ist der anhaltende Halbleitermangel. Dieser sorgte bereits immer wieder für Kurzarbeit, nun bringt er auch langfristige Auswirkungen für das Schichtsystem im Wolfsburger Werk mit sich.
RND/sec