Zukunfts-Investition

VW eröffnet neues Windkanal-Zentrum in Wolfsburg

Startschuss: VW-Markenchef Herbert Diess (Mitte), Betriebsrat Gerardo Scarpino (6.v.r.) und Entwicklungsvorstand Frank Welsch (5.v.r.) eröffneten das Windkanal-Zentrum in der Forschung und Entwicklung (FE).

Startschuss: VW-Markenchef Herbert Diess (Mitte), Betriebsrat Gerardo Scarpino (6.v.r.) und Entwicklungsvorstand Frank Welsch (5.v.r.) eröffneten das Windkanal-Zentrum in der Forschung und Entwicklung (FE).

Wolfsburg. Volkswagen hat am Montag ein neues Windkanal-Effizienz-Zentrum (WEZ) auf seinem Werksgelände eingeweiht. 100 Millionen Euro hat der Konzern investiert, um seine Autos künftig effizienter und schneller testen und ihre Aerodynamik weiter verbessern zu können.

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Zwei neue Gebäude hat VW direkt neben seine beiden alten Windkanäle gebaut. Im Windkanal für Aerodynamik und -akustik werden Fahrzeuge auf Luftwiderstand und Lautstärke getestet, im Thermofunktionskanal werden Autos und Materialien verschiedensten Klimasituationen ausgesetzt. „Aktuell arbeiten wir an 55 Fahrzeugen“, sagte VW-Markenvorstand Herbert Diess. Nicht nur Volkswagen, sondern auch Modelle von Audi, Skoda und Seat. „Mit Blick auf die E-Autos der Zukunft wird Aerodynamik immer wichtiger werden“, so Diess. Volkswagen würden zwar häufig Testes gewinnen. „Aber areodynamisch sind sie nicht immer die besten.“ Das wolle man ändern.

Auch VW-Entwicklungsvorstand Frank Welsch betonte: „Aerodynamik und Aeroakustik sind mitentscheidend für den Erfolg künftiger Fahrzeuge.“ Die Leute würden leise Autos wollen, die wenig Emissionen ausstoßen. Im neuen WEZ könne man „alles testen“: Windgeschwindigkeiten bis 250 km/h, Regenwaldklima, Schnee und Regen. Mit einem großen Vorteil: „Messen ist schneller als simulieren.“

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VW-Betriebsrat Gerardo Scarpino lobte die Investition als Zeichen der „Standortsicherung“. Ziel sei es, das neue WEZ langfristig im 24-Stunden-Betrieb laufen zu lassen. Er betonte aber auch: „Wir müssen genau auf Arbeitssicherheit und die Gesundheit der Mitarbeiter achten.“

Die Investition rechnet sich schon heute

Die Investition von 100 Millionen klingt gewaltig. Aber für Volkswagen rechnet sich das neue Windkanal-Effizienz-Zentrum schon jetzt, denn: Statt Fahrzeuge samt Teams in die Wüste, in den Regenwald oder auf schneebedeckte Berge zu jagen, können all diese Fahrsituationen künftig im 8800 Quadratmeter großen WEZ simuliert werden.

Im Windkanal für Aerodynamik und -akustik können Autos mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 250 km/h getestet werden. Herzstück ist die so genannte Laufbandwaage, die den realen Fahrbetrieb simuliert. Dabei steht jedes Rad auf einem eigenen Laufband. Mit Hilfe von Kameras soll die Anlage Autos innerhalb von fünf Minuten auf den jeweiligen Test vorbereiten – bisher sind es etwa 30 Minuten.

Neues Windkanal-Effizienz-Zentrum

Neues Windkanal-Effizienz-Zentrum: Ein Golf R bei der Kaltland-Simulation im Thermofunktionskanal.

Die akustische Dämmung macht den Windkanal zu einem der leisesten überhaupt: Bei 160 km/h Windgeschwindigkeit (Orkan) wird er rund 65 Dezibel laut – das ist Büro- oder Zimmerlautstärke. Ziel der Anlage ist es, Emissionen, Verbrauch und Luftwiderstand künftiger Autos zu senken.

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Ebenso wichtig ist der neue Thermofunktionskanal. In ihm können verschiedenste Klimazustände auf einem Rollen-Prüfstand getestet werden. „Hier bringen wir Fahrzeuge an ihre Grenze“, erklärt Alexander Wittmaier, Leiter Aerodynamik und Windkanäle bei VW. In einer Temperaturspanne von minus 30 bis plus 60 Grad könne man etwa Klimaanlagen oder Unterbodenverkleidungen testen. Auch die Simulation von Regenwald (95 Prozent Luftfeuchtigkeit) und Alpenpässen sei möglich. „Und zwar ohne die Autos rund um die Welt zu fahren.“ Rund 80 Mitarbeiter sollen im Zwei- bis Drei-Schicht-System das neue Windkanal-Effizienz-Zentrum betreiben.

Von Carsten Bischof

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