Starbucks gibt Einsparung durch Mehrwertsteuer nicht an Kunden weiter
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Kritiker der Senkung der Mehrwertssteuer sehen sich am Beispiel Starbucks bestätigt.
© Quelle: imago images/Rüdiger Wölk
Berlin. Die US-Kaffeehauskette Starbucks wird Einsparungen aus der seit Juli geltenden Mehrwertsteuersenkung offenbar nicht an seine Kunden weitergeben. Das berichtet der “Tagesspiegel” mit Verweis auf eine interne Mail des deutschen Starbucks-Partners, die der Zeitung vorliegt. “Das bedeutet, dass sich für die Verkaufspreise keine Änderungen ergeben” heißt es in dem Schreiben.
AmRest Coffee Deutschland, der Betreiber nahezu aller deutschen Starbucks-Filialen, begründet die Entscheidung mit den langfristigen Perspektiven der Kette. Das Unternehmen wolle an dem im März verkündeten Tarifvertragsabschluss festhalten und der vereinbarten schrittweisen Lohnsteigerung von durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr nachkommen. “Die Mehrwertsteuersenkung gibt uns hierfür einen flexibleren Handlungsspielraum”, heißt es auf Nachfrage.
Mehrwertsteuer gesenkt: Kommt das beim Kunden an?
Die Bundesregierung hatte die Mehrwertsteuersenkung im Rahmen ihres Konjunkturpakets beschlossen, um den Konsum wieder anzukurbeln. Kritiker dieser Corona-Maßnahme sehen sich am Beispiel Starbucks nun jedoch bestätigt. "Die Mehrwertsteuersenkung ist vor allem ein Steuerscheck für Konzerne mit großer Marktmacht", sagte der Linken-Bundestagsabgeordnete Victor Perli dem Tagesspiegel. "Anstatt die Steuersenkung an die Kunden oder die eigenen Beschäftigten weiterzugeben, maximiert Starbucks seine Gewinne", sagt Perli.
Starbucks sorgt immer wieder für Empörung. Zuletzt hatte das Unternehmen seinen Mitarbeitern verboten, mit Shirts oder Ansteckern ihre Unterstützung der antirassistischen Bewegung “Black Lives Matter” (BLM) zu zeigen. Offiziell hat sich die Kaffeehauskette allerdings mit der Bewegung solidarisiert und auf Twitter unter anderem geschrieben, dass sie entschlossen seien, “Teil des Wandels zu sein”.
RND/ sbu