Die Kunden müssen von Juli an ab einer Einlage von 50.000 Euro ein Verwahrentgelt von 0,5 Prozent pro Jahr zahlen. Damit liegt die Schwelle deutlich niedriger als bei der örtlichen Konkurrenz.
Hannover.Nach der Hannoverschen Volksbank und der hiesigen Sparkasse führt auch die Sparda-Bank Hannover Strafzinsen ein: Von Juli an wird für Kunden ab einem Guthaben von mehr als 50.000 Euro auf einem Giro- oder Tagesgeldkonto ein sogenanntes Verwahrentgelt von 0,5 Prozent pro Jahr fällig, wie das Institut am Montag mitteilte. Damit liegt die Schwelle deutlich niedriger als bei der Konkurrenz vor Ort: Stammkunden der Volksbank müssen seit April ab einer Einlage von 250.000 Euro Strafzinsen zahlen, bei der Sparkasse Hannover liegt die Grenze für Privatkunden vom nächsten Jahr an bei 500.000 Euro.
„Wir haben mit diesem Schritt länger gewartet als andere“, sagte Vorstandschef André-Christian Rump. Angesichts der Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) gebe es dazu aber keine Alternative. Die EZB kassiert seit Juni 2014 Strafzinsen von Kreditinstituten, die bei ihr kurzfristig Geld parken. Zunächst waren es 0,1 Prozent. Im März 2016 wurde der Einlagenzins auf minus 0,4 Prozent und im September 2019 auf minus 0,5 Prozent gesenkt. Mit dieser Politik will die Zentralbank erreichen, dass die Geldhäuser ihre Einlagen nicht auf die hohe Kante legen, sondern als Kredite in den Markt geben.