Dreijährige Testphase: Elektrolastwagen könnten Dieselmodelle ersetzen – wäre da nicht der hohe Preis

Zusammen sei die Flotte bis Juni knapp 500.000 Kilometer gefahren und habe gegenüber Diesel-Lkw 350 Tonnen CO₂ bei dem in Österreich üblichen Strommix eingespart.

Zusammen sei die Flotte bis Juni knapp 500.000 Kilometer gefahren und habe gegenüber Diesel-Lkw 350 Tonnen CO₂ bei dem in Österreich üblichen Strommix eingespart.

Hannover. Logistik und Güterverkehr, der grün ist – kann das funktionieren? Vor drei Jahren – ganz genau 999 Tagen – sind in Österreich acht Elektro-Lkw im Rahmen eines Praxistests aufgebrochen, um genau das herauszufinden. Mit dem Ergebnis sind die Testerinnen und Tester zufrieden: Der dreijährige Versuch habe gezeigt, „dass der Elektro-LKW den Diesel-LKW in der Stadt ersetzten kann“, heißt es in einer Pressmitteilung der Universität für Bodenkultur Wien.

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Zusammen sei die Flotte bis Juni knapp 500.000 Kilometer gefahren und habe gegenüber Diesel-Lkw 350 Tonnen CO₂ bei dem in Österreich üblichen Strommix eingespart.

Initiiert wurde der Test durch die Council für nachhaltige Logistik (CNL), dabei wurden sie von der Universität für Bodenkultur Wien begleitet. An dem Versuch beteiligten sich zudem 17 der größten österreichischen Firmen aus Handel, Logistikdienstleistung und Produktion. Darunter der Drogeriemarkt DM und Lidl Österreich. Die Lkw stellte der deutsche Nutzfahrzeughersteller MAN bereit.

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Noch sind die Preise zu hoch

„Emissionsfreie Stadtlogistik ist ein wesentlicher erster Schritt, um (…) die Pariser Klimaziele zu erreichen“, erklärt Christian Obinger, Vizerektor für Forschung und Innovation an der Universität für Bodenkultur Wien. Das Projekt sei ein „Erfolgsmodell“, das zeigt, „wie Forschung und Wirtschaft kooperieren und sichtbare Ergebnisse in der Praxis liefern können“.

Die Weichen für „Zero Emission Lieferzonen“ seien gestellt, meinen die Betreiberinnen und Betreiber des Modells. Allerdings erschwerten noch sehr hohe Preise, dass rasch auf E-Lkw umgestellt wird.

Mercedes: E-Truck-Produktion ab Oktober

Auch Daimler berichtete Mitte Juni von erfolgreichen Testfahrten seines ersten elektrischen Serien-Lkw. Prototypen seien als 18- oder 25-Tonner seit 2018 von Kunden im Dauereinsatz erfolgreich getestet worden, unter anderem bei der Versorgung von Supermärkten mit gekühlten Lebensmitteln. Der Elektro-Lkw stehe einem Diesel-Lkw in Sachen Verfügbarkeit und Leistung nicht nach, betonte Daimler.

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Am 1. Oktober will Mercedes-Benz Trucks die Produktion beginnen. Zunächst soll der eActros in zwölf europäischen Märkten angeboten werden, wie das Unternehmen bei der Weltpremiere des Fahrzeugs mitteilte. Produktionsstandort ist Wörth am Rhein.

E-Lkw dreimal teurer als Dieselfahrzeuge

Das Fahrzeug, dessen Reichweite Mercedes-Benz mit bis zu 400 Kilometern angibt, wird allerdings kein Schnäppchen. Der Preis liege etwa beim Dreifachen eines vergleichbaren Diesel-Lkw, sagte Andreas von Wallfeld, Leiter Vertrieb & Marketing von Mercedes-Benz Trucks. Für die Kunden in der Transportbranche sind die Gesamtkosten inklusive Posten wie Treibstoff, Wartung und Verschleiß allerdings wichtiger als der reine Anschaffungspreis. Bei diesen Gesamtkosten liege der eActros in einigen Märkten bereits beinahe gleichauf mit vergleichbaren Fahrzeugen, sagte von Wallfeld.

Dabei komme es unter anderem auf den Dieselpreis und die Förderung von Elektrolastwagen in den jeweiligen Märkten an. So sei man in Deutschland dem Gleichstand näher als beispielsweise in Frankreich oder den Niederlanden, sagte von Wallfeld. Er erwarte aber, dass der Gleichstand bald erreicht wird – im Durchschnitt etwa im Jahr 2025. Zudem werde über Dieselverbote in Städten diskutiert. Wenn diese kämen, gehe es nicht mehr um Kosten, sondern um die Frage, ob man noch hineindürfe.

Konkrete Produktions- oder Verkaufsziele nannte Mercedes-Benz nicht. Der Hochlauf der Produktion soll allerdings „moderat“ erfolgen.

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mit Material von dpa

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