Grafik zu Leistungen und Abgaben

Kindergeld, Bafög und Rente: So viel zahlen Bürger an den Staat - und so viel bekommen sie

Die Sachbearbeiter in den Finanzämtern im Norden brauchen für die Bearbeitung von Einkommenssteuer-Erklärungen länger als ihre Kollegen in den meisten Bundesländern.

Die Einkommenssteuer macht einen großen Anteil der Abgaben aus, die Bürgerinnen und Bürger im Laufe ihres Lebens an den Staat leisten. (Symbolbild)

Köln. Auf der einen Seite stehen etwa Kindergeld, Bafög und Rente – auf der anderen Steuern und Sozialbeiträge: Im Laufe des Lebens bekommen die Bürgerinnen und Bürger Geld vom Staat, müssen aber auch einiges abführen. Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat in einer Studie ermittelt, dass die Einwohner in Deutschland mit Mitte 50 die höchsten Abgaben an den Staat zahlen.

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Die am Montag veröffentlichte Studie zeigt, dass es in der Summe 20.500 Euro im Jahr sind, die in diesem Alter im Durchschnitt an Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen abgeführt werden. Demnach liegt die Steuerlast bei 13.500 Euro, die Sozialbeiträge betragen 7.000 Euro. Insgesamt betrugen die deutschen Staatseinnahmen im Jahr 2020 rund 1,6 Billionen Euro.

Grafik zeigt Abgaben und Leistungen

Wie hoch die Abgaben an den Staat gegenüber den Leistungen sind, verdeutlicht eine interaktive Grafik des IW. Darin sind Durchschnittswerte für Personen in den unterschiedlichen Altersgruppen aufgeführt. Das Tool ermöglicht es, unterschiedliche Parameter anzuwenden. So lassen sich die Abgaben und Leistungen nach Geschlecht, Wohnort, Einkommen und Bildung filtern.

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Als junge Menschen profitieren wir

Die Betrachtung des Lebenszyklus zeigt, dass in jungen Jahren bis zu einem Alter von 24 Jahren die vom Staat bezogenen Leistungen die gezahlten Steuern und Sozialabgaben im Schnitt übersteigen. Anschließend liegen die Einzahlungen höher als die bezogenen Leistungen, wie die Studie ergab. Diese Differenz aus Einzahlungen und bezogenen Leistungen erreichen im Alter von Anfang bis Mitte 50 ihr Maximum.

Mit 65 Jahren kehrt sich laut der Untersuchung das Verhältnis wieder um: Im Schnitt übersteigen die bezogenen Leistungen die Einzahlungen. Als Hauptgründe nennt das IW den Bezug von Renten und Pensionen sowie steigende Gesundheitskosten. Der Überschuss aus erhaltenen Leistungen gegenüber den Einzahlungen vergrößert sich demnach weiter bis zum Lebensende.

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Demografischer Wandel bereitet Probleme

Ab dem 85. Lebensjahr erhalten die Bürgerinnen und Bürger durchschnittlich 30.500 Euro jährlich; hier vor allem aus den Sozialversicherungen. Durch die steigende Lebenserwartung erhöht sich der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung. „Für den Fiskus wird das zu einem rechnerischen Problem“, sagte Studienautor Martin Beznoska und mahnte: „Wegen des demografischen Wandels wird es immer dringender, die Sozialsicherungssysteme zu reformieren.“

Nach der Analyse der IW-Forscher sind Menschen ohne Berufsausbildung im Laufe ihres Lebens deutlich abhängiger von Staatsleistungen als Personen mit einem Berufsabschluss. Die Autoren empfehlen daher, den Anteil der Personen ohne Berufsausbildung in der Bevölkerung zu reduzieren.

RND/epd/ts

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