Obwohl zeitweise deutlich weniger Patienten in die Praxen kamen, haben die niedergelassenen Ärzte unter der Corona-Krise wirtschaftlich kaum gelitten. Für das nächste Jahr rechnen sie jedoch mit einer Nullrunde.
Hannover. In der Corona-Pandemie haben sich die Honorare der niedergelassenen Ärzte in Niedersachsen sehr unterschiedlich entwickelt. Während einzelne Berufsgruppen von den gesetzlichen Krankenkassen 2020 deutlich mehr Geld bekamen als im Vorjahr, mussten andere erhebliche Einbußen hinnehmen. „Sinkende Umsätze sind darauf zurückzuführen, dass weniger Patienten in die Praxen kamen“, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KVN), Mark Barjenbruch. „Manche Arztgruppen konnten pandemiebedingte Rückgänge jedoch durch vom Gesetzgeber beschlossene Honorarzuwächse kompensieren.“
Insgesamt erhöhten sich die Honorare der knapp 13.000 Ärzte und Psychotherapeuten 2020 um 2,6 Prozent auf fast 4,2 Milliarden Euro. Hinzu kommen noch Zahlungen von Privatpatienten, die etwa ein Viertel der Einnahmen ausmachen. Am größten fiel der Honorarzuwachs bei den Laborärzten aus: Obwohl die Vergütung für PCR-Tests auf das Coronavirus zwischenzeitlich gesenkt wurde, stiegen deren Einnahmen wegen der hohen Nachfrage um knapp 29 Prozent. Insgesamt stiegen die Honorare der Fachärzte um 5,3 Prozent auf rund 2,2 Milliarden Euro.