Goldener Windbeutel 2019: Hinter diesen Produkten stecken die dreistesten Verbrauchertäuschungen

Diese fünf Produkte sind für den “Goldenen Windbeutel 2019” nominiert.

Diese fünf Produkte sind für den “Goldenen Windbeutel 2019” nominiert.

Hannover. Das “Smartwater” von Coca-Cola gewann 2018, ein zuckriger Babykeks von Alete 2017 und Capri-Sonne räumte im Jahr 2013 ab. Allesamt Preisträger des “Goldenen Windbeutels”. Doch so richtig stolz darauf ist kein Hersteller – Coca-Cola verweigerte 2018 gar die Annahme.

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Bei dem “Goldenen Windbeutel” handelt es sich nämlich um die Wahl für die dreisteste Werbelüge des Jahres, initiiert von der Verbraucherorganisation Foodwatch. Damit sollen sich Verbraucher gegen Etikettenschwindel zur Wehr setzen. Vom 5. November bis zum 1. Dezember 2019 können sie über fünf Produkte abstimmen. Dem “Gewinner” überreicht Foodwatch den “Goldenen Windbeutel” direkt am Firmensitz.

“Goldener Windbeutel” – fünf Produkte stehen zur Wahl

Bereits zum neunten Mal verleiht Foodwatch den “Goldenen Windbeutel”, um auf das Problem der legalen Verbrauchertäuschung im Lebensmittelbereich hinzuweisen. Verbraucher konnten auf der Foodwatch-Beschwerdeplattform Schummelmelder Produkte für die diesjährige Wahl vorschlagen.

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Aus mehr als 200 Produktvorschlägen wählte Foodwatch vier aus – ein weiterer Kandidat wurde nach eigenen Recherchen selbst nominiert. So stehen nun der Bio-Karottensaft von Hipp, die “Wasabi Erdnüsse” von Rewe, der “Corny Protein Lower Carb”-Schokoriegel von Schwartau, das Getränk “Yakult” und die Kinder Tomatensauce des Bio-Herstellers Zwergenwiese zur Wahl.

Kandidat Nummer eins: “100% Bio Direktsaft Karotte” von Hipp

Die Verpackung ist neu – der Preis hat sich verdoppelt. Hipp verkleinerte die Flasche seines Karottensafts für Babys von 500 auf 330 Milliliter. Dabei hat sich der Preis jedoch um 95 Prozent erhöht – die große Flasche kostete 1,05 Euro, die kleinere Flasche nun 1,35 Euro. Laut “Spiegel Online” begründet Hipp den Preisanstieg mit “verschiedenen Ursachen”, unter anderem mit massiv gestiegenen Rohwarenkosten.

Der Karottensaft von Hipp kostet jetzt doppelt so viel.

Der Karottensaft von Hipp kostet jetzt doppelt so viel.

Kandidat Nummer zwei: “Wasabi Erdnüsse” von Rewe Beste Wahl

Laut Foodwatch bewirbt Rewe seine Erdnüsse auf der Schauseite groß mit “Wasabi”. Das edle japanische Gewürz ist aber nur zu 0,003 Prozent im Produkt enthalten. Anscheinend helfe Rewe mit Aroma und Farbstoff nach, um eine Wasabi-ähnliche Schärfe und Farbe zu erreichen, so Foodwatch.

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Wo groß Wasabi angesagt wird, ist wenig Wasabi enthalten.

Wo groß Wasabi angesagt wird, ist wenig Wasabi enthalten.

Kandidat Nummer drei: “Corny Protein Lower Carb” von Schwartau

Der Riegel von Schwartau suggeriert, ein gesundes Produkt für Sportler zu sein – sein Verpackungsdesign erinnert stark an Lightprodukte, hinzu kommen Angaben wie “Protein” und “Lower Carb”. Tatsächlich enthält der Riegel 24 Prozent Zucker und 13 Prozent Fett. “Lower Carb” erscheint auch nicht ganz richtig – besteht das Produkt doch zu 40 Prozent aus Kohlenhydraten.

Von wegen “Lower Carb” – zu 40 Prozent besteht der Riegel aus Kohlenhydraten.

Von wegen “Lower Carb” – zu 40 Prozent besteht der Riegel aus Kohlenhydraten.

Kandidat Nummer vier: “Yakult Original” von Yakult

“Die kleine Flasche Wissenschaft” – so bewirbt Yakult sein Getränk. Das Unternehmen gaukelt positive Effekte auf die Darmgesundheit vor. Aus Sicht von Foodwatch ist Yakult jedoch eine dreiste Abzocke für 8,40 Euro pro Liter. Die Effekte auf die Darmgesundheit seien wissenschaftlich nicht belegt – zudem stecken in einer Miniflasche (390 ml) fast neun Gramm Zucker.

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Die Gesundheitsförderung durch eine Einnahme von Yakult ist wissenschaftlich nicht belegt.

Die Gesundheitsförderung durch eine Einnahme von Yakult ist wissenschaftlich nicht belegt.

Kandidat Nummer fünf: “Kinder Tomatensauce” von Zwergenwiese

Foodwatch kritisiert, dass der Hersteller bei Eltern durch eine bunte Verpackung den Eindruck erweckt, die Rezeptur der Tomatensauce sei kindgerecht. In Wahrheit enthält die Sauce fast 20 Gramm Zucker pro Portion – das ist das Doppelte der normalen Zwergenwiese-Tomatensauce für Erwachsene. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt für Kindermarketing, dass nur (Tomaten-)Saucen ohne Zuckerzusatz an Kinder beworben werden sollten.

Die Kinder Tomatensauce enthält doppelt so viel Zucker wie die normale für Erwachsene.

Die Kinder Tomatensauce enthält doppelt so viel Zucker wie die normale für Erwachsene.

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