Die Bonus-Frage sorgt für viel Frust und Diskussionen innerhalb der VW-Belegschaft. Der Betriebsrat will deswegen die Praxis grundlegend ändern. Einen ersten Vorschlag gibt es schon.
Wolfsburg. Können sich die VW-Mitarbeiter im Mai über eine Bonus-Zahlung freuen? Diese Frage steht auch nach der Betriebsversammlung am Mittwoch weiter unbeantwortet im Raum. Überschattet und bestimmt wird das Thema Ergebnisbeteiligung von der Halbleiter-Krise. Es geht jetzt soweit, dass die bestehende Bonus-Praxis bei Volkswagen hinterfragt wird. Betriebsratschefin Daniela Cavallo kündigte an, dass die Regelungen bei den kommenden Tarifverhandlungen im November auf den Prüfstand komme. Erste Ideen gibt es bereits aus der Belegschaft.
Auslöser für die Diskussionen ist der weiter anhaltende Chipmangel. Um die finanziellen Auswirkungen der Versorgungskrise so klein wie möglich zu halten, hatte VW im vergangenen Jahr die raren Chips vor allem an die margenstarken Marken und an die E-Auto-Fabriken verteilt. Vor allem die Volumenmarken wie Volkswagen Pkw gingen oft leer aus. Die Folge war insbesondere im Wolfsburger Werk monatelange Kurzarbeit – und ein deutlicher Absatzeinbruch. Das finanzielle Ergebnis der Kernmarke fällt dementsprechend schlecht aus. Während sich also Beschäftigte der Premium-Marken Audi und Porsche wohl über üppige Boni freuen dürfen, ist für die VW-Beschäftigten rein rechnerisch über die 1700 Euro Abschlagszahlung aus dem November eigentlich nichts mehr drin. Das sorgt seit Monaten für Frust.