Ölpreisbremse: Die Zauberformel gibt es nicht
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Ein Schlauch mit Stutzen liegt für die Heizöllieferung in der Auffahrt eines Kunden. (Archivbild)
© Quelle: David Inderlied/dpa
Frankfurt am Main. Die Diskussion über die Ölpreise erinnert an das Problem des Zauberlehrlings, der ein Desaster anrichtet, weil er die Geister, die er rief, nicht wieder los wird. Die Industrieländer haben zum Ende der Lockdowns im vorigen Jahr, Konjunkturprogramme in beispielloser Dimension auf den Weg gebracht. Allen voran US-Präsident Joe Biden. Das hat einen Wirtschaftsboom mit stark steigenden Ölpreisen ausgelöst. Dieser Schwung hat sich durch Putins Krieg verstärkt. Jetzt droht eine weltweite Rezession.
Das wäre eine gigantisches Desaster für die Menschen in den armen Ländern, aber auch für Bürger mit kleinem Geldbeutel hierzulande. Ein Preisdeckel für Öl bietet sich als naheliegende Gegentherapie an. Doch sie birgt enorme Risiken. Sie kann die Preise für Kraftstoff und Heizöl sogar noch stärker in die Höhe treiben, wenn sich nicht ausreichend genug Länder – und das müssten sehr viele sein – an die Preisobergrenze zum Import von Rohöl halten. Also, die Finger weg davon.
Strafsteuer kann graduell helfen
Es gibt leider keinen Zauberspruch, der den Ölpreis auf einen Schlag halbiert. Graduell helfen kann aber die von vielen Ökonomen vorgeschlagene Strafsteuer, die nur für russisches Öl gilt – auch die hat ihre Tücken, etwa die Frage wie die Staaten Umgehungstatbestände verhindern. Aber die Risiken wären zumindest reduziert.
Zudem hilft, die finanziellen Unterstützungen für die Armen auszubauen, damit sie die Folgen der Inflation bewältigen können. Und langfristig ist sowieso klar, das sich mit Elektromobilität und dem Ausbau der Erneuerbaren das Problem mit dem teuren Öl hoffentlich bald erledigt.
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