Kommentar

Neuausrichtung nach der Krise: Am Automarkt wird es wieder eng

Fast fertig: Der ID.3 bei der Endmontage in Zwickau.

Der Volkswagen ID.3 bei der Endmontage in Zwickau (Archivbild).

Für viele Autobauer war es eine lukrative Krise. Dank des pandemie- und kriegsbedingten Teilemangels lebte die Industrie für kurze Zeit so, wie sie es eigentlich immer gern hätte: Autos waren knapp und teuer. Dass die Leute wenig zu tun hatten, kaschierte in Deutschland die Kurzarbeit – letztlich vom Staat subventioniert.

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Manche werden dieser Krise noch nachtrauern. Nicht nur, dass sich die Teileversorgung langsam normalisiert, während konjunkturbedingt die Nachfrage schrumpft – die ungeliebte Normalität des Überangebots also zurückkehrt. Es wird auch noch enger auf dem Markt, als es vorher schon war.

Starker Konkurrenzdruck auf dem Automarkt

Tesla verabschiedet sich aus der Luxusnische und setzt auf Masse. Gleichzeitig drängen chinesische Hersteller nach Europa. Manches ist an diesen Angreifern ganz neu, eins uralt: Sie haben sehr viel Geld in sehr große Fabriken investiert, die ausgelastet werden müssen. Die lange stille Bereinigung der Branche, verschwundene Marken, geschlossene Werke – verpufft, ersetzt durch Newcomer. Das Spiel der Verdrängung beginnt von vorn.

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Und wieder einmal ist die Marke VW schlecht vorbereitet. Seine Rekordgewinne fährt der Konzern mit Porsche, Audi und der Finanzsparte ein, die Kernmarke hat ein chronisches Kostenproblem. Das schlägt umso mehr durch, wenn in der E‑Mobilität die Gewinnmargen schrumpfen.

Was also tun? Echte Einschnitte beim Personal wird es wohl nicht geben – weil es VW ist und weil der Konzern trotz allem Nachwuchs braucht. Sicher wird wie immer beim Einkauf gespart und damit zulasten der Zulieferer. Vor allem aber braucht die Marke wieder Autos, die den Kunden mehr wert sind als die Konkurrenzmodelle. In der hektischen Umstellung auf massentaugliche, einfach zu produzierende E‑Autos ist die Attraktivität teilweise auf der Strecke geblieben. Und Alternativen gibt es mehr als je zuvor.


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