Fachkräftemangel: Es werden die falschen Prioritäten gesetzt
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Mechaniker bei der Fertigung des Ford Fiesta im Ford-Werk in Köln.
© Quelle: imago images/photothek
Der Mangel an Fachkräften ist längst im Alltag angekommen: Handwerker haben exorbitante Wartezeiten, Kitas schließen wegen Personalknappheit, und Restaurants haben nur noch stundenweise die Küche offen. In den Betrieben zeigt sich ein ähnliches Bild. Trotzdem liegt die Priorität der Bildungsfinanzierung im Hochschulbereich.
Dabei haben wir über 200.000 unbesetzte Ausbildungsplätze in Deutschland. Und zu viele, die eine Ausbildung beginnen, haben gravierende Schwächen beim Lesen, Schreiben, Rechnen. Zugleich wird zu wenig in die frühkindliche und schulische Bildung investiert, Kita-Plätze sind rar und teuer, die Schulen sind marode, und die Berufsschulen führen ein Schattendasein.
Höchste Zeit, mehr in Kindergärten und Schulen zu investieren
Kann sich Deutschland das leisten? Nein! Wir brauchen eine neue Verteilung der staatlichen Mittel. Es ist höchste Zeit, mehr in Kindergärten und Schulen zu investieren – statt vorrangig in immer mehr Studiengänge, die uns volkswirtschaftlich nicht weiterbringen.
Warum bekommen diejenigen, die mit ihrem Studienabschluss ein höheres Gehalt erzielen können, das ganze Studium umsonst? Und warum müssen hingegen die anderen das über ihre Steuern mitfinanzieren? Die universitäre Ausbildung könnte über Studiengebühren abgedeckt werden. Spezielle Programme, wie Stipendien oder Bildungskredite, müssen denjenigen helfen, die sich das Studium sonst nicht leisten könnten.
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Unseren Lebensstandard sichern auch Facharbeiter und Handwerker
Unseren Lebensstandard sichern auch die Facharbeiterinnen und -arbeiter sowie Handwerkerinnen und Handwerker. Die jungen Menschen, die zu uns in die Betriebe kommen, benötigen eine gute Grundlagenbildung. Wir können es uns nicht länger leisten, hier nachlässig zu sein und müssen Kindern und Jugendlichen endlich ein solides Fundament für eine Laufbahn ohne Hochschulabschluss verschaffen.
Sarna Röser ist Vorsitzende des Verbands Die jungen Unternehmer und designierte Nachfolgerin für das 1923 gegründete Familienunternehmen Zementrohr- und Betonwerke Karl Röser & Sohn GmbH in Baden-Württemberg. Sie schreibt immer mittwochs im wöchentlichen Wechsel über Transformation, Digitalisierung und den weiblichen Blick auf die Wirtschaft. Alle bisherigen Beiträge finden Sie hier.