Studie kommt zu überraschendem Ergebnis

Deutliche Mehrheit der Deutschen hält China für innovativer als Europa

Chinesischer Drache auf Rangierlok: Diese Laserspielerei gehörte zur offiziellen Eröffnung der Seidenstraßen-Verbindung von Sassnitz nach Xi’an in China.

Chinesischer Drache auf Rangierlok: Diese Laserspielerei gehörte zur offiziellen Eröffnung der Seidenstraßen-Verbindung von Sassnitz nach Xi’an in China.

Nur 13 Prozent der Deutschen halten die Europäische Union für einen innovativeren Wirtschaftsstandort als China oder die USA. Rund 39 Prozent denken, dass China der innovativste Wirtschaftsstandort der Welt ist, 30 Prozent sehen die USA an der Spitze. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Thinktanks Das Progressive Zentrum. In einer passenden Studie macht der Thinktank Vorschläge dazu, wie sich das ändern könnte. Die Autorinnen und Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass Potenzial da ist, aber es vor allem an einem Punkt hapert.

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Laut der Studie fehlt es in Deutschland insbesondere an einer übergreifenden Strategie für mehr Innovation. „Die Bundesregierung sollte die missionsorientierte Innovationspolitik, die im aktuellen Koalitionsvertrag angelegt ist, jetzt konsequent weiter ausbuchstabieren und Schwerpunkte setzen“, sagte Anke Hassel, Co-Autorin und Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats des Progressiven Zentrums in einer Mitteilung des Thinktanks.

Vorteile von Deutschland als Wirtschaftsstandort

Die Studienautoren attestieren dem Wirtschaftsstandort Deutschland durchaus Stärken wie zum Beispiel große und innovative Industrieunternehmen, eine wachsende Zahl von Start-ups sowie eine starke Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Gleichzeitig bemängeln sie mangelnden Gründergeist, fehlendes Wagniskapital sowie eine gewisse Behäbigkeit bei der Umsetzung konkreter Ideen.

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Dabei wären Innovationen insbesondere wichtig, um die Digitalisierung voranzutreiben und die Klimakrise zu bekämpfen, argumentieren die Forscherinnen und Forscher. Innovationen dienten nicht nur dazu, Deutschland als Wirtschaftsstandort zu stärken, sondern auch zur Lösung aktueller gesellschaftlicher Probleme.

Um das zu fördern, schlagen die Autorinnen und Autoren „fünf Ks zur grundsätzlichen Ausrichtung der Innovationspolitik“ und „drei Schritte für die Bundesregierung“ vor. Im „Kern“ sollte die Bundesregierung anerkennen, wie dringend mehr Innovationen nötig sind und diese dementsprechend zu einer ressortübergreifenden Mission erklären. Dem sollte mehr „Konsequenz“ folgen, das heißt, der Mission sollten konkrete Programme mit messbaren Zielen folgen. Beim Punkt „Kenntnisse“ fordern die Forschenden mehr Transfer von Wissen aus der Wissenschaft in die Wirtschaft. Im Sinne der „Kreativität“ sollte es mehr Räume für Experimente geben. Zuletzt sollte sich auch die „Kultur“ verändern hin zu mehr Gründungsmentalität, die schon in der Schule beginnen sollte.

Studie: Bundesregierung sollte Sonderbeauftragten für Innovation einsetzen

Von der Bundesregierung wünschen sich die Forschenden, dass sie „ins Handeln kommt“, also konkrete Schritte angeht und zudem eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft fördert. Auch soll „Verantwortung geschaffen“ werden. „Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für die Einsetzung eines Sonderbeauftragten für Innovation, angesiedelt im Bundeskanzleramt“, sagte Co-Autorin Hassel. Der Sonderbeauftragte oder die Sonderbeauftragte soll mit Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenarbeiten. „Disruptive Pfade weitergehen“ lautet der letzte Schritt.

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Laut der Studie ist Sprin-D die bislang modernste Innovationsagentur. Für diese wünschen sich die Autoren der Studie finanzielle Unterstützung. Im Gegenzug soll sich die Agentur stärker auf gesellschaftlich relevante Themen fokussieren. Grundlage der Empfehlungen ist eine kritische Analyse von Innovation in Deutschland und in den innovationsstärkeren Ländern Niederlande, Großbritannien, Schweden, Finnland und Japan.

Die Niederlande gehören zu den innovativsten Ländern

Besser läuft es laut der Untersuchung in anderen Ländern, wie beispielsweise den Niederlanden. Dort sind Unternehmensgründungen unkomplizierter und es gibt sogenannte Topsektoren. Dazu gehören zehn Bereiche wie etwa Landwirtschaft und Logistik, Chemie und Kreativwirtschaft. Für jeden Sektor gibt es ein Management, das mit Vertretern aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft Ziele festlegt, Maßnahmen anstößt und Finanzierungsmöglichkeiten ausfindig macht.



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