Interaktives Tool

Wie viel arbeiten Sie im Vergleich zu anderen?

Wie lange sollten wir Arbeit? Die Meinungen gehen zwischen Wirtschaftsvertretern und Arbeitnehmern auseinander.

Wie lange sollten wir Arbeit? Die Meinungen gehen zwischen Wirtschaftsvertretern und Arbeitnehmern auseinander.

Dass die Aussichten am Arbeitsmarkt für Arbeitgeber ernüchternd sind, ist kein Geheimnis mehr. 2036 werden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes fast 13 Millionen Erwerbstätige das Renteneintrittsalter überschritten haben. Bezogen auf das Jahr 2021 heißt das: Rund 30 Prozent der Menschen, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, fallen weg.

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Wenn die Babyboomergeneration in den Ruhestand geht, sind allerdings nicht genug junge Erwachsene vorhanden, um sie zu ersetzen. Nach Angaben des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), das von 9 Millionen Erwerbstätigen spricht, die bis 2030 ausscheiden, stehen nur 6 Millionen Menschen als Ersatz für die geburtenstarke Generation bereit.

Wie aber kann die demografische Lücke kompensiert werden, um eine Verschärfung des Fachkräftemangels abzufedern? Neben Zuwanderung und höherer Produktivität sieht das IW derzeit vor allem zwei Stellschrauben: eine höhere Erwerbsbeteiligung – und eine höhere Arbeitszeit pro Kopf.

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Gerade Letzteres ist umstritten. In Deutschland müssen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer meist 40 Stunden pro Woche arbeiten. Während aus Wirtschaft und Politik immer häufiger Forderungen nach etwa einer 42-Stunden-Woche kommen, steht gerade bei jüngeren Beschäftigten eher eine Verkürzung der Arbeitszeit oder eine sogenannte Vier-Tage-Woche hoch im Kurs. Auch aus medizinischer Sicht sind längere Arbeitszeiten zumindest mit Vorsicht zu genießen.

Wie viel arbeite ich im Vergleich zu anderen?

Das IW hat jetzt ein interaktives Tool entwickelt, das anzeigen kann, wie viel man selbst im Vergleich zu anderen Beschäftigten arbeitet. Dabei lässt sich über die Schieberegler die eigene Arbeitszeit einstellen und mit verschiedensten Personengruppen vergleichen. So ist es möglich, nach Einkommensgruppen, aber auch nach Familienstand oder Geschlecht die eigenen Wochenstunden gegenüberzustellen.

Potenzial bei der Ausweitung der Arbeitszeit sieht das IW vor allem bei drei Gruppen: Menschen ohne berufliche Ausbildung, Älteren und Frauen. 40 Prozent der Menschen ohne Abschluss sind nicht erwerbstätig, bei Menschen zwischen 60 und 64 Jahren sind es 37 Prozent. Sie müssten allerdings in den Arbeitsmarkt eingegliedert werden.

Bei Frauen hingegen schlägt die sogenannte Teilzeitfalle zu – vor allem bei denen mit Kindern. Nur 27 Prozent der Frauen, die Kinder unter 14 Jahren haben, arbeiten mehr als 30 Stunden pro Woche. Zum Vergleich: Bei Männern mit Kindern sind es sogar 79 Prozent. Sie arbeiten damit sogar häufiger länger als kinderlose Männer, von denen nur zwei Drittel länger als 30 Stunden pro Woche arbeiten.

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Allerdings erkennt auch das IW: Damit mehr Frauen ihre Wochenarbeitszeit erhöhen, müssen sich Rahmenbedingungen ändern. Denn Studien zeigen: Carearbeit, also Tätigkeiten wie Kinderbetreuung, Putzen, Waschen und Einkaufen, werden weiterhin überwiegend von Frauen übernommen. Hinzu kommt, dass in vielen Bundesländern Tausende Betreuungsplätze für Kinder unter sechs Jahren fehlen.

Vergleichsrechner fürs eigene Gehalt

Wer nicht nur wissen möchte, wie lange er arbeitet, sondern auch einen Vergleich für das eigene Gehalt sucht, kann seit Dienstag ein neues Tool des Statistischen Bundesamts nutzen. Mit dem Gehaltsvergleich lässt sich ermitteln, wie hoch das geschätzte Einkommen in der eigenen (oder einer anderen) Branche ist. Dafür werden Informationen zu Alter, Bildungsgrad, Betriebszugehörigkeit und mehr abgefragt. Am Ende schätzt das Tool, in welchem Bereich das eigene Gehalt liegt – oder liegen müsste.

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