Hallenfußball-Kreismeisterschaft am PAZ-Cup: Vöhrum setzt auf genügend Schlaf

PEINE. Bühne frei für die Endrunde der Hallenfußball-Kreismeisterschaft! Die Konkurrenz hat Landesligist SV Lengede zwar erneut zum Top-Favoriten auf den PAZ-Cup und die 2000 Euro Preisgeld auserkoren, doch dafür darf das Team in der Endrunde nicht in der ausgeglichenen Gruppe A mit Bezirksligist Teutonia Groß Lafferde und den beiden Top-Kreisligisten VfB Peine und Viktoria Woltwiesche stolpern.

Zwei Bezirksligisten mit TSV Wendezelle und TSV Arminia Vöhrum, der Kreisliga-Tabellenführer Rot-Weiß Schwicheldt und das Überraschungsteam Marathon Peine aus der Kreisliga treffen in der Gruppe B der PAZ-Cup-Endrunde aufeinander. Das haben sich die Teams vorgenommen.

VfB Peine

Der Kreisligist marschierte souverän durch Gruppe 1, hat mit Aladin Capli und Gruppen-Top-Torschütze Murat Kar (5) auch feine Techniker dabei. Nicht nur deshalb wird dem VfB eine gute Chance bei der Endrunde vorhergesagt. Aus der Ruhe bringt das Peines Trainer aber nicht: „Wir haben unser Ziel, die Endrunde, bereits erreicht. Die Jungs sollen einfach frei aufspielen und sich nicht verstecken", erklärt Bünyamin Tosun. Er sieht die Lengeder als klaren Favoriten und dahinter einen offenen Schlagabtausch um den Halbfinal-Einzug: Die Gruppe ist sehr ausgeglichen. Es kann alles passieren." Die Vorbereitung gestaltete sich für den VfB allerdings schwierig, sind die Hallen doch gesperrt und die Chance auf ein Training in einer Soccer-Halle war kurzfristig auch nicht mehr möglich. Zumindest im Kader muss der Trainer aber keine Veränderungen vornehmen - "Wir hatten ja zum Glück keinen Verletzten und Gründe für eine Veränderung habe ich auch nicht. Wir treten mit der gleichen Mannschaft wie in der Vorrunde an. Die Jungs haben sich das auch verdient."

Viktoria Woltwiesche

Der Kreisliga-Fünfte kam etwas überraschend weiter - doch das Team um die ehemaligen Lengeder PAZ-Cup-Sieger Lukas Hahnsch und Stefan Ebeling überzeugte in Vorrunden-Gruppe 4. "Wir sind gut drauf, deswegen wäre eine zweite Überraschung natürlich toll. Aber mit dem Erreichen der Endrunde ist unser Ziel eigentlich schon erfüllt. Wir wollen einfach das Beste draus machen", erklärt Viktoria-Trainer Sebastian Pasemann. Neben dem SV Lengede sieht Pasemann auch Bezirksligist Teutonia Groß Lafferde als großen Favoriten an, dem VfB Peine und seinem Team rechnet er eher Außenseiterchancen zu. Einen kleinen Vorteil gegenüber den anderen Teams hatte die Viktoria aber doch, sie konnte unter der Woche in der Halle trainieren. "Das war nochmal ganz schön, damit die Jungs nicht völlig rauskommen."

SV Lengede

Der Top-Favorit ist der große Gejagte: Der Landesligist ist schließlich Peines ranghöchstes Team und mit elf Titeln der Rekord-Sieger. Die Gruppe 3 gewann er ungeschlagen und hatte mit Niclas Kamp und Christian Lemke auch die besten Torjäger (6). Dennoch sieht SVL-Trainer Dennis Kleinschmidt schwierige und spannende Aufgaben auf sein Team zukommen: „Die Gruppe ist anspruchsvoll und interessant: Der VfB hat eine super Vorrunde mit einer jungen Truppe gespielt, die Woltwiescher waren die Überraschung der Vorrunde und werden im Derby besonders heiß sein und Groß Lafferde weiß aus dem PAZ-Cup-Finale 2019 wie man uns schlägt. Das werden unangenehme Duelle für uns, unser Ziel ist aber natürlich das Halbfinale." Bitter: Marcel Burkutean wird in der Endrunde ausfallen, er riss sich in der Gruppenphase die Bänder. Wer dafür im Kader steht, wollte der SVL-Trainer noch nicht verraten, doch mit Yannick Könnecker und Kapitän Dominik Franke könnten noch die torgefährlichsten SVL-Spieler nachrücken - sie fehlten in der Gruppenphase noch. Klar ist aber, wie sich die Lengeder auf die Endrunde einstimmen: Trainer Dennis Kleinschmidt lädt traditionell am Morgen des PAZ-Cups Spieler und Fans zum Frühstück in seine Garage. ,,Dieser Brauch hat Corona überlebt."

Teutonia Groß Lafferde

Kann der PAZ-Cup-Sieger von 2019 noch einmal ganz Großes schaffen? Trainer Oliver Hilger, einst selber ein Hallen-Edeltechniker, erwartet Duelle auf des Messers Schneide: „Die Gruppe ist eng und wird definitiv nicht einseitig. Da werden viele knappe Ergebnisse dabei sein." Sein Team habe indes keinen Druck, das Hauptaugenmerk liege nämlich auf dem Klassenerhalt in der Bezirksliga. ,,Deswegen hoffe ich auch, dass sich keiner verletzt. Klar ist aber auch, dass wir uns nicht abschießen lassen wollen. Ziel ist es, sich gut zu verkaufen und guten Fußball zu spielen. Wie weit uns das bringt sehen wir dann", erläutert Hilger.

Auch in Groß Lafferde war die Halle gesperrt, die Teutonia wich deshalb in eine Soccer-Halle aus. Somit konnten wir wenigstens ein bisschen was machen. Vergleichbar mit dem Hallenboden ist der Kunstrasen-Untergrund aber nicht", meint Hilger, der sich über zwei Verstärkungen für die Endrunde freuen darf: Fabian Neumann und Thorben Röcken rücken in die Mannschaft. Und Henrik Mücke hat wieder den Durchblick - in der Vorrunde musste er ohne Kontaktlinsen spielen, weil die neuen nicht rechtzeitig eingetroffen waren.

Arminia Vöhrum

Bei der jüngsten Auflage 2020 schoss sich der Bezirksligist auf Platz drei und wurde von vielen Fans unterstützt. Die Vorfreude bei der Arminia ist daher ungebremst. Gerade in diesem Jahr, wo sonst nichts unter Wettbewerbsbedingungen geht, ist es für die Jungs ein absolutes Highlight, in der Endrunde zu stehen", sagt Trainer Nils Könnecker, der mit einem Schmunzeln verrät, dass seine Spieler sich in der teaminternen Whats-App-Gruppe abgesprochen haben, am Freitagabend rechtzeitig schlafen gehen zu wollen. Wer beim PAZ-Cup was reißen will, muss ausgeschlafen sein! Damit es mit dem erneuten Halbfinal-Einzug klappt, erwartet Könnecker aber eine Leistungssteigerung. Ich denke, dass wir noch ein bisschen zulegen müssen. Die Leistung aus der Vorrunde wird nicht reichen, um in der Gruppe weiterzukommen", vermutet der Arminia-Coach und fügt an: „Wenn wir das einigermaßen gut hinbekommen, wird der Spaß und die Freude auf das Publikum übergehen." Auch der Arminen-Coach erwartet enge Spiele und eine ausgeglichene Gruppe, in der kein Team in der Lage sein werde, alle Spiele zu gewinnen.

Rot-Weiß Schwicheldt

Mit einem starken Vorrunden-Auftritt hat sich der Kreisliga-Spitzenreiter zum Geheimfavoriten gemausert. „Die Vorfreude bei mir und den Jungs ist riesengroß. Wir spielen erneut in einer sehr ausgeglichenen Gruppe mit zwei Bezirksligisten und Marathon Peine, die mit Louis Otto sicherlich einen der besten Kreisliga-Spieler in ihren Reihen haben", sagt Coach Tobias Dreyer, der seinen PAZ-Cup-Kader Freitag noch einmal bei sich zu Hause einberufen hat. „Wir haben uns zur Besprechung und Videoanalyse getroffen und uns geschlossen auf die Finalrunde eingestimmt", verrät Dreyer, dessen Mannschaft in der Vorrunde als einzige Mannschaft alle Spiele siegreich gestaltete. Die Zielsetzung sei klar: „Wir sind nicht in der Endrunde, um nur die Atmosphäre zu genießen. Wir wollen ambitioniert Fußball spielen, um möglichst viele Punkte zu sammeln, so dass wir am Halbfinale teilnehmen können", betont Dreyer, der seine Mannschaft mit den anderen Teams auf Augenhöhe sieht.

TSV Marathon Peine

Der Kreisliga-Aufsteiger geht als Underdog in die Gruppe B, doch die Peiner haben in der Vorrunde aufhorchen lassen und sogar dem Top-Favoriten und Rekordsieger SV Lengede ein Unentschieden abgeknöpft. Unter der Woche versammelte TSV-Coach Benjamin Weiß seine Spieler noch einmal zu einer Einheit in der Halle, um sich auf die Endrunde einzuschwören. ,,Unser Ziel ist es, einfach Spaß zu haben. Man kann nicht alle Tage vor so einer Kulisse spielen - und das wollen wir einfach genießen. Gerade für die jungen Spieler freut es mich, dass sie so etwas miterleben können", sagt Weiß, der sein Team als klaren Außenseiter in der Gruppe einstuft. ,,Wir spielen gegen zwei Bezirksligisten, den Kreisliga-Spitzenreiter und haben eine sehr attraktive Gruppe. Hauptziel ist es, Spaß zu haben und das Bestmögliche rauszuholen", merkt Marathons Coach an, für den vor allem die Partie gegen Schwicheldt etwas besonderes ist. RW-Spieler Onur Bacaksiz ist ein guter Freund und Weiß hat mal die Zweite des TSV Rot-Weiß trainiert.

TSV Wendezelle

Der Finalist von 2020 hat mit Personalproblemen zu kämpfen. "Die meisten Spieler bei uns wollen nicht in der Halle spielen. Ohne Levent Utangac und Ali Altun aus der zweiten Mannschaft würden wir keine Mannschaft zusammen bekommen", berichtet Wendezelles Urgestein-Coach Thomas Mainka. Der Bezirksligist kann daher ohne Druck befreit aufspielen. Ziel sei es vor allem, ohne weitere Verletzungen aus dem Turnier zu kommen und sich möglichst gut zu platzieren. Der Ausgang der Endrunde ist für Mainka indes schon vorm ersten Spiel völlig klar: „Lengede wird sich souverän durchsetzen." HENRI KLEIN UND JEAN-MARIE LOHMANN