PEINE. Der eine ist der Rekord-Titel-Träger des PAZ-Cups, der andere feiert Samstag seine Endrunden-Premiere: In Gruppe A freuen sich Daniel Kudlek vom Topfavoriten SV Lengede und Sebastian Kudlek vom Kreisligisten Viktoria Woltwiesche auf ein seltenes Bruder-Duell. "Darauf habe ich gehofft. Es ist bestimmt schon vier, fünf Jahre her, dass wir mal gegeneinander gespielt haben", sagt Daniel Kudlek, der sogar zu den ersten Gratulanten der Woltwiescher nach der erfolgreichen Quali in Gruppe 4 zählte.

Achtmal hat der 30-Jährige inzwischen den PAZ-Cup mit dem SVL gewonnen und ist damit der derzeit erfolgreichste Spieler in der Geschichte der Hallen-Fußballkreismeisterschaft. Doch sein Einsatz am Samstag ist alles andere als selbstverständlich. Vor einem Jahr Papa geworden, ein Haus in Groß Ilsede gekauft, das renoviert werden musste, immer mal wieder verletzt: Der einstige Dauerbrenner Daniel Kudlek kam in dieser Hinrunde nur auf neun Minuten Einsatzzeit in der Landesliga und lief dreimal für die Kreisliga-Reserve auf. Umso erfreuter war der SVL-Kapitän, als Trainer Dennis Kleinschmidt ihn für den PAZ-Cup nominierte. ,,Halle ist meins, das verlerne ich auch irgendwie nicht", sagt er.

Klar laste auf seinem Team mächtig Druck, weil es die ranghöchste Mannschaft und der Seriensieger ist. „Für mich ist es aber eher ein Highlight als Druck. Mich kann nicht mehr so viel schocken, ich genieße das, wenn ich auf dem Platz bin", sagt „Kuddi".
Ganz besonders genießen will er das Bruder-Duell. Auch auf der Tribüne wird es gegen 15 Uhr für zwei ganz besonders knifflig: Mutter Bozena und Vater Christian werden den Familien-Kracher in der verfolgen. Silberkamphalle Von ihrem Vater haben die Brüder auch die Fußball-Leidenschaft. „Er hat früher in Polen auch mal sehr erfolgreich gespielt", erzählt Sebastian Kudlek. Woltwiesches Fußballer ist drei Jahre älter als ,,Kuddi junior" und fiebert dem Duell in Gruppe A ebenfalls entgegen. Aber noch mehr freuen würde ich mich, wenn wir zusammenspielen würden", sagt der Mechatroniker, der bei Alstom in Salzgitter arbeitet. Ein paar Mal habe er schon versucht, seinen jüngeren Bruder nach Woltwiesche zu lotsen. Bisher vergeblich. Aber die Hoffnung habe ich noch nicht aufgegeben. Ich bin sicher, spätestens in der Alten Herren wird es klappen", sagt Sebastian Kudlek mit einem Schmunzeln.

Zu seinem Bruder habe er ein sehr gutes Verhältnis. „Ich schätze seine Offenheit und seine Loyalität." Doch beim PAZ-Cup will er ihn trotzdem ärgern, auch wenn die Lengeder für ihn der Top-Favorit sind. ,,Wenn wir einen guten Tag erwischen, traue ich uns einiges zu. Wir haben eine gute Mischung aus Jung und Alt gefunden." In der Defensive müsse sein Team jedoch in der Endrunde noch etwas stabiler werden - auch um SVL-Kapitän Daniel Kudlek in den Griff zu kriegen. „Ich mag seinen Ehrgeiz. Er ist schwierig zu bespielen, er weiß, seinen Körper einzusetzen."
Doch nicht nur der Ältere spendet dem Jüngeren Lob - es geht auch umgekehrt. „Für sein Alter ist Sebastian noch flink unterwegs. Er ist zwar der Ältere, aber ich falle häufiger aus", stellt Daniel Kudlek schmunzelnd fest. Samstag will er sich aber nicht stoppen lassen. Titel Nummer neun für Kudlek junior soll her. Einfach werde das aber nicht, warnt Lengedes Kapitän. „Schwicheldt zum Beispiel hat in der Vorrunde einen guten Eindruck hinterlassen. Wenn man nicht hellwach ist, kann man ein K.o.-Spiel ganz schnell verlieren." CHRISTIAN MEYER