Mit dem Beginn von Herbst und Winter steigt jedes Jahr wieder die Gefahr von Wohnungs- und Hauseinbrüchen. Aber was ist für die Sicherheit der eigenen vier Wände am wichtigsten? Der Verband Fenster + Fassade (VFF) erklärt potenzielle Schwachstellen und worauf es für einen besseren Schutz vor Einbrüchen besonders ankommt. Bei mehr als drei Vierteln der Wohnungseinbrüche verschaffen sich Diebe über aufgehebelte Fenster und Türen Zugang", erklärt VFF-Geschäftsführer Frank Lange. ,,Für optimalen Einbruchschutz kommt es da auf das Zusammenspiel von fachgerechter Montage sowie Profil, Glas und Beschlag an." Je länger Fenster oder Tür Widerstand leisten, umso schlechtere Karten haben Diebe.
Schutz erhöhen, Heizkosten senken
Wie sicher Fenster und Türen sind, bestimmt die Widerstandsklasse (Resistance Class, RC). Für den Privathaushalt sollte man sich heute mindestens für RC 2 entscheiden", empfiehlt Fensterexperte Lange. Denn RC 1 biete nur einen Grundschutz gegen körperliche Gewalt, so gegen Tritte und Sprünge gegen Tür und Fenster. Ab Widerstandsklasse 2 leisten Fenster und Türen indes wirksamen Widerstand gegen Schraubendreher, Zange und Keile und reduzieren so das Einbruchrisiko. Versucht der Täter zusätzlich, mit einem zweiten Schraubenzieher und einem Kuhfuß sowie mit einfachem Bohrwerkzeug die Fenster und Türen zu öffnen, ist die Widerstandsklasse RC 3 empfehlenswert.
Moderne Fenster mit Einbruchhemmung bieten zahlreiche Schutzfunktionen: Bei den Eigenschaften der Fenster sollte an abschließbare Griffe, einbruchhemmende Sicherheitsbeschläge wie Pilzkopfverriegelungen und passende Sicherheitsschließbleche gedacht werden. Solche Verriegelungen können das Aufhebeln des Fensters entscheidend erschweren. Besondere Sicherheitsschließstücke bieten selbst noch eine Einbruchhemmung gemäß Widerstandsklasse RC2, wenn die Fenster leicht gekippt sind. Solche Schließstücke sind in modernen Fenstern dann an drei Seiten - an der Band- und Getriebeseite sowie unten am Fensterflügel - platziert.
Elektronik komplettiert mechanischen Schutz
Nicht zu vernachlässigen: Eine stabile Befestigung der erforderlichen Sicherheitsverglasung in der Fensterkonstruktion und - für die Funktionalität besonders wichtig - eine korrekte Montage des Fensters im Mauerwerk. Auch für Türen gilt: Verstärkte Türblätter, ein gut verankertes Türschloss mit Mehrfachverriegelung, Bandseitensicherungen aus Metall sowie Sicherheitsglas sorgen für ein Mehr an Einbruchhemmung. Zusätzlich zum mechanischen Einbruchschutz sind Alarm- oder Überwachungsanlagen mit Sensortechnik sinnvolle Ergänzungen für die Sicherheit. So können mit Sensoren ausgestattete Fenster einen Einbruchversuch direkt auf das Mobiltelefon melden. ,,Ergänzt mit Kamerasystemen und einem Fingerprint-System macht man den Einbrechern das Leben erheblich schwerer", erläutert Lange.
,,Ganz leichtes Spiel haben Eindringlinge bei alten Fenstern", warnt der VFF-Geschäftsführer. ,,Meist bieten sie nicht einmal einem größeren Schraubenzieher Widerstand." Wer hingegen in neue, einbruchsichere Fenster und Türen investiert, spart teure Heizenergie und sorgt auf diese Weise auch für mehr Komfort in den eigenen vier Wänden.