Kahn: Trennung vom FC Bayern war „für beide Seiten besser“
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Ehemaliger Vorstandschef des FC Bayern: Oliver Kahn.
© Quelle: IMAGO/MIS
Oliver Kahn hat im Zuge seiner Reise nach Saudi Arabien in der vergangenen Woche in einem Interview unter anderem auf sein beendetes Kapitel als Vorstandschef des FC Bayern zurückgeblickt. Es sei „keine leichte Zeit“ gewesen, gab er beim TV-Sender Rotana zu und erklärte: „Es war eine herausfordernde Zeit, aber es war eine großartige Zeit, weil ich viel gelernt habe.“ Seine Aufgabe, als er 2020 im Vorstand loslegte, war es, „den Verein auf dem höchsten Niveau zu halten. Zu dieser Zeit war Bayern der beste Verein in Europa.“
Drei Jahre später endete sein Engagement - alles andere als geräuschlos. Bayern-Präsident Herber Hainer hatte nach der Trennung berichtet, dass Kahn die Entscheidung des Klubs zunächst nicht akzeptieren wollte und sehr emotional geworden sei. Später habe man sich jedoch in sachlichen Gesprächen auf eine Vertragsauflösung inklusive Millionen-Abfindung geeinigt.
Seitdem scheint auch der frühere Weltklasse-Torwart sich mit der Situation abgefunden zu haben und äußerte sich diplomatisch: „Wenn man in einem Verein an einen Punkt kommt, an dem man unterschiedliche Meinungen hat oder an dem man eine unterschiedliche Denkweise, unterschiedliche Ansichten über bestimmte Themen, Entwicklung oder Strategie oder Führung hat und das nicht zusammenbringen kann, dann denke ich, ist es für beide Seiten oder Parteien besser, ihren eigenen Weg zu gehen.“
Kahn hätte Bundestrainer schon nach der WM getauscht
Zudem sprach Kahn in dem Interview auch über die Entlassung von Hansi Flick als Bundestrainer, welche er bereits zu einem früheren Zeitpunkt vollzogen hätte: „Nach der WM in Katar habe ich mich gefragt, ob es vielleicht der beste Zeitpunkt für einen Trainerwechsel wäre. Ich bin kein Freund davon, einen Trainer sofort oder zu früh zu wechseln, weil alles seine Zeit braucht. Aber ich denke, zu diesem Zeitpunkt wäre es vielleicht besser.“ Nach der WM wurde Kahn Teil der Taskforce, die den DFB bei der Neustrukturierung beratend unterstützen sollte. Sein Mitwirken darin habe er jedoch zuletzt nicht mehr als „zielführend“ empfunden, sagte Kahn am Montag gegenüber Sport Bild. Die Taskforce „entwickelte sich im Zeitablauf eher zu einer Taskfarce“, lästerte er.
Gefreut habe Kahn sich über den 2:1-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich. „Die Stimmung in Deutschland ist dadurch ein bisschen besser.“ Mit Blick auf die Heim-EM im kommenden Jahr hofft er nun auf eine baldige Nachfolge-Lösung für Flick: „Wir brauchen eine starke Mannschaft und wir müssen uns entwickeln. Und meine Hoffnung ist, dass wir jetzt mit einem neuen Trainer vielleicht alles zusammenbringen können.“