Urlaub mit dem Auto: Wo du in Europa Maut bezahlen musst
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Auf der Autobahn A22 in Italien müssen Urlauberinnen und Urlauber Maut bezahlen.
© Quelle: imago images/Manfred Segerer
Wenn du mit dem eigenem Auto oder einem Mietwagen in den Urlaub fährst, musst du dir innerhalb Deutschlands über Maut keine Gedanken machen. Da kann man schnell vergessen, dass längst nicht alle Länder in Europa mautfrei sind. 60 Prozent der europäischen Länder, darunter beliebte Urlaubsorte wie Italien, Spanien und Portugal, erheben nämlich sehr wohl Gebühren für die Nutzung von Straßen.
Je nach Land werden diese Gebühren aber ganz unterschiedlich erhoben. Und auch die Kosten schwanken von Ort zu Ort enorm. Die Mietwagen-Plattform billiger-mietwagen.de hat analysiert, wie das Mautsystem in 43 Ländern in Europa funktioniert und wo Autofahrerinnen und Autofahrer besonders tief in die Tasche greifen müssen.
Wenn du eine Reise mit dem Auto planst, ist eine Auseinandersetzung damit vor dem Urlaub lohnenswert. Denn wer die Maut nicht oder falsch zahlt, dem drohen in einigen Ländern saftige Strafen. Damit dir das nicht passiert, stellen wir dir die unterschiedlichen Mautsysteme vor und verraten, wo es im Urlaub teuer werden kann.
Europäische Länder erheben Mautgebühren unterschiedlich
In Europa gibt es aktuell vier verschiedene Mautsysteme: Free Flow, geschlossene Systeme, offene Systeme und Vignetten. Am wenigsten Zeit und Aufwand kostet dich das Free-Flow-System.
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Das gibt es bisher aber nur auf wenigen Straßen, unter anderem auf der Autobahn Pedemontana Lombarda bei Mailand in Italien. Dort wird dein Auto bei der Durchfahrt automatisch erfasst und die Maut anhand deines Kennzeichens und Fahrzeugtyps berechnet. Den Betrag kannst du anschließend innerhalb von 15 Tagen unter Angabe deines Nummernschilds online auf der Website der Autobahn einsehen und dort oder an einer Autobahn-Servicestelle bezahlen.
In Italien sind Mautgebühren besonders hoch
Auf vielen anderen italienischen Straßen kommt das geschlossene System zum Einsatz. Dabei ziehst du ein Ticket, wenn du auf die Straße auffährst, und gibst es beim Abfahren wieder ab. Die Maut setzt sich unter anderem aus der zurückgelegten Entfernung, den Straßentypen und der Fahrzeugklasse zusammen.
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Unterwegs auf Straßen in Italien müssen Autofahrerinnen und Autofahrer besonders tief in die Tasche greifen.
© Quelle: IMAGO/YAY Images
Pro 100 Kilometer zahlst du in Italien durchschnittlich 7 Euro. Günstiger kannst du bei Fahrten auf vielen Straßen in Polen wegkommen: Dort werden auf einigen Straßen nur 2,13 Euro für 100 Kilometer fällig. Je nach Fahrzeugtyp und Autobahnbetreiber können die Preise aber auch höher sein mit bis zu 15,77 Euro pro 100 Kilometer.
Günstigste Streckenabschnitte gibt es in Portugal
Unter anderem Spanien und Portugal setzen dagegen auf offene Systeme. Dort wird die Maut fällig, wenn du bestimmte Stationen passierst – unabhängig davon, welche Strecke du zurückgelegt hast. Je nachdem, wo du in den Ländern unterwegs bist, zahlst du also pro Streckenabschnitt unterschiedlich viel Geld.
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In Portugal zahlen Autofahrerinnen und Autofahrer zwischen Lissabon und Estoril am wenigsten Maut.
© Quelle: imago images/Action Pictures
Am teuersten ist die beliebte Strecke zwischen Bilbao und Saragossa mit 33,75 Euro. Deutlich preiswerter ist eine Fahrt auf der Strecke zwischen León und Astorga, dort beträgt die Maut nur 5,25 Euro. Und im Nachbarland Portugal werden zwischen Lissabon und Estoril sogar nur 0,40 Euro fällig.
Vignetten lohnen sich für längeren Urlaub
Das vierte Mautsystem arbeitet mit Vignetten, die es unter anderem in Slowenien gibt. Österreich bietet sowohl Vignetten als auch das geschlossene System an und ist damit das flexibelste Maut-Land.
Die Vignetten sind besonders verlockend für einen längeren Urlaub, weil sie zwischen einem Monat und einem Jahr gültig sind. Kaufen kannst du sie entweder im Voraus, zum Beispiel im Online-Shop des ADAC, oder vor Ort an Tankstellen, Raststätten oder Mautstellen.
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Österreich ist in Hinblick auf die Maut das flexibelste Land: Hier gibt es neben dem geschlossenen Mautsystem auch Vignetten.
© Quelle: IMAGO/CHROMORANGE
Die Kosten für die Maut richten sich nach dem jeweiligen Zeitraum und nach deinem Fahrzeugtyp. Wenn du in Slowenien mit dem Auto unterwegs bist, kostet eine Monatsvignette 30 Euro und eine 7-Tages-Vignette 15 Euro. Für eine Pkw-Jahres-Vignette zahlst du 110 Euro. Geringfügig günstiger fährst du auf den Straßen in Österreich: Das Land bietet unter anderem eine 2-Monats-Vignette für 29 Euro und eine Jahresvignette für 96,40 Euro an, informiert auch der ADAC.
Ohne Maut unterwegs? Hier drohen hohe Bußgelder
Je nach Reiseziel kann der Roadtrip in Europa ganz schön teuer werden – zumindest, wenn du auf den großen Straßen unterwegs bist, auf denen Maut erhoben wird. Wenn du sparen willst und genug Zeit für eine längere Fahrt hast, kannst du an vielen Orten auch auf kostenfreie Nebenstraßen durch die kleineren Ortschaften ausweichen.
Ist die Zeit dagegen knapp, dann musst du die Kosten wohl oder übel in Kauf nehmen. Informiere dich dann am besten schon bei der Urlaubsplanung über die genauen Bedingungen des Mautsystems an deinem Urlaubsort. Denn wenn du ohne Maut oder mit ungültiger Maut im Auto unterwegs bist, drohen in einigen Ländern hohe Strafen.
Besonders teuer werden kann es in Italien: Dort musst du mit einem Bußgeld von bis zu 6000 Euro rechnen. Auf das Land folgen Österreich mit einer Strafgebühr von bis zu 3000 Euro und Rumänien mit einem Bußgeld von bis zu 900 Euro.
Dieser Artikel erschien ursprünglich am 29. März 2023 auf reisereporter.de
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