Tina Turner: die Musikbox der Popqueen
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Tina Turner machte Musik für Millionen auf der ganzen Welt: Mit dem Album „Private Dancer“ betrat sie 1984 die Liga der Superstars.
© Quelle: Britta Pedersen/dpa
Let Me Touch Your Mind (1973): Gute Stimme, mäßige Songs. Tina solo, aber Gatte Ike noch im Hintergrund. Der hatte keine Ideen. Das Album berührt jedenfalls weder Verstand noch Herz.
Tina Turns the Country On! (1974): Eine schwarze Stimme zu Countrymusik? Gab’s in den frühen 60ern schon von Ray Charles. Tinas Ding sind die Songs von Hank Snow und Dolly Parton nicht. Ihre beiden Bob-Dylan-Interpretationen („He Belongs to Me“, „Tonight I’ll Be Staying Here with You“) dagegen könnten heute in weniger suppigen Arrangements gut funktionieren.
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Acid Queen (1975): Die Acid Queen war Tinas scharfe Rolle in der Verfilmung der Rockoper „Tommy“ von The Who. Hier nun geht eine Plattenseite lang Tinas Traum in Erfüllung. Sie ist die Rock’n‘Roll-Lady des Jahres, singt Stones („Under My Thumb“, „Let’s Spend the Night Together“), The Who („I Can See for Miles“, „Acid Queen“) und Led Zeppelin („Whole Lotta Love“). Dann die B-Seite: Träger Stoff aus Ikes Fabrik – er kann nicht über seinen „Rhythm ’n’ Blues“-Schatten springen.
Ike & Tina Turners Greatest Hits (1975): Ein Muss in jeder Sammlung: Enthält „Proud Mary“ (im Original von Creedence Clearwater Revival), „Come Together“ (Beatles) und Tinas im Alleingang geschriebenen eigenen Partyknaller „Nutbush City Limits“. Vermisst wird die monumentale Produktion „River Deep, Mountain High“ (1966). Ike war sauer auf den Song: Produzent Phil Spector hatte ihn damals von der Produktion von Tinas erstem Europahit (Nummer drei in England) ausgeschlossen.
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Rough (1978): Das Album, das den Durchbruch hätte bringen können. Multitalent Tina – ohne Ike – vereint Rock ’n‘ Roll, Rhythm ’n’ Blues, Country, Funk und Disco, singt Stücke von Dan Hill („Sometimes When We Touch“), Bob Seger („Fire Down Below“) und Elton John („The Bitch Is Back“). Und natürlich: „Root Toot Undisputable Rock ’n’ Roller“! Wer’s nicht kennt: Unbedingt entdecken!
Love Explosion (1979): Wieder ein Ab im Auf und Ab ihrer Karriere. Tina im Discosound. Kein Song will das Ohr wurmen, auch nicht der Mann/Weil-Klassiker „Just a Little Lovin‘“. Außer Tina scheint im Studio niemand inspiriert zu sein.
Private Dancer (1983): Das Comeback, das größer wird als alle Comebacks zuvor. Tina ist 44 bei ihrem Durchbruch zur Weltspitze. Alles stimmt plötzlich: Songs, Produzenten, Musiker, Arrangements und natürlich ihr Reibeisen. Das Material – „Let’s Stay Together“, „Help“, „I Can’t Stand the Rain“, „Better Be Good to Me“, „Show Some Respect“, „I Might Have Been Queen“ und der Titelsong – nimmt Song für Song Bezug auf ihr Leben. Ein perfektes Popalbum mit „Rock ’n‘ Roll“-Würzung. Zeitlos. 2020 war „What’s Love Got to Do With It“ als Remix des norwegischen DJs Kygo noch einmal ein Hit.
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Break Every Rule (1986): Auch eine Klasse für sich. Seite eins, fast nur von Graham Lyle und Terry Britten geschrieben geht mit „Typical Male“ und „What You Get Is What You See“ knackig los, schwächelt aber nach dem zweiten Song, kommt erst wieder mit David Bowies „Girls“ in Fahrt. Seite zwei: Glanz mit Autoren wie Mark Knopfler („Overnight Sensation“) und Bryan Adams („Back Where You Started“). Noch ein Hit-Album.
Tina Live In Europe (1988): Super, wenn Tina Turner Robert Palmers „Addicted to Love“ rockt oder mit David Bowie sowohl dessen funkiges „Let’s Dance“ als auch den älteren „Let’s Dance“- Twist von Chris Montez zum Medley verbandelt. Tina ergeht sich auf einer Albumseite via Songs von Wilson Pickett, Eddie Floyd und Sam Cooke in ihren ursprünglichen Stilrichtungen Blues, Rhythm ’n‘ Blues und Soul. Weitere Gastauftritte von Bryan Adams und Eric Clapton veredeln das Livealbum.
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Foreign Affair (1989): Unterschätzte Scheibe. Schwachpunkte sind vier Albert-Hammond-Songs. Hammonds („The Free Electric Band“) große Folkpopzeit lag da schon 15 Jahre zurück. Der Rest, vor allem die bluesrockigen Stücke von Tony Joe White, aber sind Tina vom Feinsten. Das Werk enthält auch Tinas letzten Superhit – „(Simply) The Best“.
Simply the Best (1991): Saftige Hitsammlung, die sogar „River Deep, Mountain High“ von 1966 enthält, sowie eine (allzu aufgemotzte) „Nutbush City Limits“-Neuversion. Drei damals neue Stücke (zwei davon wieder aus Albert Hammonds trockener Feder) fallen ab. Vermisstenmeldungen: „One of the Living“ (vom Mad-Max-III-Soundtrack), „Tearing Us Apart“ (Eric-Clapton-Duett) und „It’s Only Love“ (Bryan-Adams-Duett) fehlen.
What’s Love Got to Do With It (1993): Für ihre Filmbiografie liefert Tina eine letzte Packung Partystoff. Die alten „R ’n’ B“-Klassiker werden neu über Tinas Raspelstimmbänder gezogen, klingen sexy und frisch, vor allem „Tina’s Wish“ und „A Fool in Love“. Ihre Neuaufnahme von „Disco Inferno“ der Trammps fällt in die damals virulente 70er-Jahre-Renaissance.
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Wildest Dreams (1996): Enthält das James-Bond-Epos „GoldenEye“ aus der Songschmiede von U2, ist aber dennoch – trotz Duetten mit Sting und Antonio Banderas – der Rutsch ins plüschige Mittelmaß. Selbst die Singles „Whatever You Want“ und „On Silent Wings“ sind watteweicher Radiostoff ohne den alten Biss.
Twentyfour Seven (1999): Der Albumtitel bedeutet Volldampf – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Aber auch hier kam Tina Superstar nicht mehr richtig aus dem Quark. Einige Songs ragen kaum über das „Naja“-Niveau hinaus. Das Album, in 14 Tagen entstanden wie 17 Jahre zuvor „Private Dancer“, sickert vor sich hin und wirkt in seinen zaghaften, rhythmischen Modernisierungen („When the Heartache Is Over“) eher halbherzig. Die damals zur allerletzten Abschiedstour veröffentlichte Erweiterung um eine Acht-Song-Live-CD war deutlich stärker – die Bühne war halt immer der Ort, an dem Tina die Beute reißt.
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