Der kleine Gezi-Park in Istanbul wird zum Ausgangspunkt von landesweiten Protesten: Vor zehn Jahren bricht sich die Wut auf die zunehmend autoritäre Regierung in der Türkei Bahn und vereint dabei die unterschiedlichsten Menschen. Was ist geblieben von den Protesten und dem Geist der Hoffnung?
Istanbul.An diesem Samstag im Juni 2013 kann man die Hoffnung auf dem Istanbuler Taksim-Platz förmlich riechen – ebenso wie die Köfte, jene türkischen Hackfleischbällchen, die Straßenverkäufer neben umgekippten Autos grillen. Auf dem zentralen Platz im Herzen der Millionenmetropole am Bosporus geschieht vor zehn Jahren etwas, das sich türkische Oppositionelle zuvor nicht hätten träumen lassen und das heute weiter entfernt scheint als je zuvor. Regierungsgegner verschiedenster Couleur protestieren, diskutieren und tanzen zusammen. Liberale und Kommunisten, Kemalisten und Kurden, Hand in Hand.