Oppositionsführerin: Belarussische Armee wird nicht gegen Ukraine kämpfen
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Die belarussische Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja.
© Quelle: Peter Byrne/PA Wire/dpa
Die im Exil lebende belarussische Bürgerrechtlerin und Ex‑Präsidentschaftskandidatin Swetlana Tichanowskaja glaubt nicht an eine aktive Beteiligung der Armee ihres Landes am russischen Angriffskrieg in der Ukraine. „In der belarussischen Armee gibt es keine Unterstützung für diesen Krieg. Und ich bezweifle, dass sich unsere Soldaten der russischen Armee in diesem Krieg anschließen werden“, sagte die Oppositionspolitikerin der ARD.
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Wenn belarussische Soldaten von Machthaber Alexander Lukaschenko in die Ukraine geschickt würden, um dort zu kämpfen, würden sie überlaufen. „Sie werden die Seiten wechseln, sie werden sich verstecken. Aber sie werden nicht gegen Ukrainer kämpfen. Und Lukaschenko weiß das.“ Das sei der Grund, warum er die belarussische Armee nicht in die Ukraine schicken werde. „Nicht, weil er die Ukraine irgendwie schützen will. Er kümmert sich nur um seine Macht“, so Tichanowskaja. Das belarussische Regime sei Teil des Krieges, nicht das Land und nicht die Menschen. „Das muss man klar unterscheiden.“
„Eine neue Chance für die Belarussen, sich offen zu erheben“
Laut Tichanowskaja ist der Ausgang des Kriegs in der Ukraine auch für Belarus von großer Bedeutung. „Wenn die Ukrainer gewinnen, und das werden sie, dann wird das eine neue Chance für die Belarussen sein, sich in unserem Land offen zu erheben. Jetzt leben die Menschen in einem Zustand des Terrors und der Tyrannei, in einem Zustand der Angst“, sagte sie im Gespräch mit der ARD.
Die Ukraine wirft ihrem Nachbarland Belarus vor, die Angriffe Russlands gegen ukrainische Ziele weiterhin zu unterstützen, indem sie „Infrastruktur, Territorium und Luftraum“ zur Verfügung stellten.
RND/seb