Russischer Nobelpreisträger Muratow will Geld für ukrainische Kinder sammeln
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/Q4SI4YYZA5BM5AFLQZEJHTKHPA.jpeg)
Dmitri Muratow, Chefredakteur der Moskauer Zeitung „Nowaja Gaseta", spricht während der Verleihung des Friedensnobelpreises im Rathaus von Oslo. Der russische Journalist Dmitri Muratow lässt die Medaille seines Friedensnobelpreises zugunsten von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine versteigern. (Archivbild)
© Quelle: -/AP/dpa
New York. Der russische Journalist Dmitri Muratow versteigert seine Friedensnobelpreismedaille - zu Gunsten von Kindern, die durch den russischen Krieg in der Ukraine zu Flüchtlingen wurden.
Die Auktion am Montagabend (Ortszeit) diene dazu, „den Flüchtlingskindern eine Chance auf eine Zukunft zu geben“, sagte Muratow. Den Erlös aus dem Verkauf der Medaille erhält das UN-Kinderhilfswerk Unicef. Muratow hat bereits angekündigt, das Preisgeld in Höhe von umgerechnet mehr als 470.000 Euro für einen guten Zweck zu spenden.
EU-Kandidatenstatus: Selenskyj sieht „historische Woche“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht sein Land vor der historischen Möglichkeit, EU-Beitrittskandidat zu werden.
© Quelle: dpa
Muratow hatte den Friedensnobelpreis im Oktober bekommen, als Anerkennung seines Einsatzes zum Schutz der Meinungsfreiheit. Er ist Mitgründer der unabhängigen russischen Zeitung „Nowaja Gaseta“. Im März wurde der Betrieb der Zeitung eingestellt, weil die russische Regierung angesichts ihrer Invasion in die Ukraine die Arbeit von Journalisten einschränkte.
Muratow: „Wir wollen ihnen ihre Zukunft zurückgeben“
Er mache sich vor allem Sorgen um Kinder, die wegen des Kriegs zu Waisenkindern geworden seien, sagte Muratow der Nachrichtenagentur AP in einem Interview. „Wir wollen ihnen ihre Zukunft zurückgeben.“
+++ Alle aktuellen News und Entwicklungen lesen Sie in unserem Liveblog +++
Muratow hat die Annexion der Krim durch Russland 2014 und den derzeitigen russischen Krieg in der Ukraine scharf kritisiert. Die Auktion solle als Inspiration dienen, „damit die Leute ihren wertvollen Besitz versteigern, um Ukrainern zu helfen“, sagte Muratow in einem Video, das vom zuständigen Auktionshaus Heritage Auctions veröffentlicht wurde.
Ab Montagnachmittag (Ortszeit) können Gebote für die Medaille in Echtzeit abgegeben werden. Seit dem 1. Juni durften bereits im Internet Gebote abgegeben werden. Mit Stand Montagmorgen lag das Höchstgebot bei 550.000 Dollar. Es gilt als möglich, dass der Verkaufspreis mehr als eine Million Dollar betragen wird.
Die Friedensnobelpreismedaille besteht aus 175 Gramm Gold. Würden diese eingeschmolzen, hätten sie einen Wert von etwa 10.000 Dollar.
RND/AP