Wir brauchen die Wälder zum Überleben
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Ein Wald im Taunus. (Symbolfoto)
© Quelle: imago images/Jan Eifert
Berlin. Wer in diesem Jahr in der Natur unterwegs und dabei aufmerksam war, dem sind die Veränderungen nicht entgangen. Ob im Harz, im Thüringer Wald oder im Norden Brandenburgs: Überall zeigten sich in den sommerlich-grünen Wäldern braune Flecken, verursacht durch abgestorbene Bäume. Sie waren Folge eines weiteren heißen Sommers mit viel Hitze und wenig Regen. Den Rest erledigten der Borkenkäfer und seine Artgenossen.
Unterdessen sind längst nicht mehr nur Bäume auf dem Land, sondern auch solche in den Städten betroffen. Jahrzehnte nachdem das Wort „Waldsterben“ Konjunktur bekam, stirbt der Wald tatsächlich.
Der Wald droht uns als Refugium verloren zu gehen. Wer aus der Stadt kommt und in einen Wald geht, der spürt ja sehr schnell, dass er ein anderer wird. Das Grün wird zum natürlichen Gegenüber und zum schönen Echo unserer selbst. In einem Wald, in dem man an von Menschen gemachte Schäden denkt, wird man derlei Empfindungen kaum noch haben können. In erster Linie speichern Wälder Wasser und CO₂ und bieten Tieren einen Lebensraum. Schreitet der Klimawandel weiter voran, wird diese Funktion nachlassen.
Mehr als bloße Romantik
Selbstredend können wir etwas dagegen tun. Wir können aufhören, Bäume zu fällen. Wir können Bäume pflegen – wenn auch bloß in überschaubarem Maße und in der unmittelbaren Umgebung. Wir können neue Bäume pflanzen, vor allem resistentere Arten. Der Verband der Waldeigentümer beziffert den Bedarf an neuen Bäumen übrigens mit 300 Millionen. Zum Vergleich: Vor Weihnachten wurden bei uns knapp 30 Millionen Weihnachtsbäume verkauft.
All das hat jedoch Grenzen, wenn es uns nicht gelingt, den Klimawandel zu mildern. Schließlich sind die neuen Bäume demselben Klima ausgesetzt wie die alten.
Sicher ist: Auf den Wald zu achten ist längst mehr als Romantik. Es ist lebensnotwendig.