Noch bis Ende November verhandeln der Bund und die kommunalen Arbeitgeber mit den Gewerkschaften über einen neuen Tarifvertrag. Im Interview mit der HAZ schließt Niedersachsens Verdi-Chef Detlef Ahting Streiks auf breiter Linie nicht aus.
Herr Ahting, am Mittwoch lassen die Bus- und Bahnfahrer zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ruhen. Warum machen Sie es den Pendlern so schwer? Wollen Sie sich bei denen unbeliebt machen?
Nicht wir, sondern die Arbeitgeber machen es den Pendlern schwer. Die Unternehmen haben es heute schon schwer, Menschen zu gewinnen, weil sie einfach zu wenig tun, um die Berufe attraktiver zu machen. Der Nahverkehr ist bei den Verhandlungen eine besondere Runde, in der es darum geht, die Rahmenbedingungen im Nahverkehr zu verbessern. Und das muss nach 20 Jahren endlich passieren. Die Verkehrsverhältnisse haben sich deutlich verändert, die Anforderungen an die Fahrzeuge sind deutlich höher geworden. Doch das drückt sich weder in den Tarifen noch den Konditionen aus.