Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat eine eigenen Landeswohnungsbaugesellschaft vorgeschlagen, doch die CDU will lieber den privaten Wohnungsbau fördern. In Niedersachsen fehlen bis zu 400.000 Wohnungen. Das sorgt für steigende Mieten und Wohnungspreise.
Hannover. Die explodierenden Mieten und Wohnungspreise sind nicht nur in Niedersachsen ein riesiges Problem. Vor allem in den Großstädten mangelt es an bezahlbarem Wohnraum. Über wirksame Gwegegenmaßnahmen ist jetzt ein Streikt entbrannt im Regierungslager. Das Land hatte im vergangenen Jahr angekündigt, dass bis zum Jahr 2030 mindestens 40.000 neue Sozialwohnungen gebaut werden sollen. Die SPD will dafür eine landeseigene Gesellschaft gründen, die selbst Mietwohnungen bauen soll – der Koalitionspartner CDU hält das für keine gute Idee und zeigt sich sichtlich verärgert.
„Eine Landeswohnungsbaugesellschaft ermöglicht es dem Land, selbst als Akteur beim Mietwohnungsbau aufzutreten und Menschen mit eigenen Wohnungen zu versorgen, die Schwierigkeiten auf angespannten Wohnungsmärkten haben“, sagte SPD-Landeschef Stephan Weil. „Bezahlbare Wohnungen in den Städten sind für viele Beschäftigte ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Arbeitsplatzes.“ Der Ministerpräsident bezeichnete den Verkauf der Landeswohnungsbaugesellschaft NILEG durch CDU und FDP im Jahr 2005 als „großen Fehler“. Die Folgen spürten Mieter sowie die betroffenen Kommunen bis heute.