Schule in Zeiten von Corona: Die Zeit der Ausreden ist vorbei
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Wie geht es weiter in deutschen Schulen?
© Quelle: imago images/wolterfoto
Berlin. Nicht ein einziges der Probleme, die wir in der Corona-Krise in unserem Bildungssystem wahrnehmen, ist neu. Doch das, was schon vorher schief gelaufen ist, fällt jetzt noch schwerer ins Gewicht. Es droht nicht nur ein schlechteres Abschneiden in der nächsten Pisa-Studie. Ganze Bildungsbiografien könnten dauerhaft Schaden nehmen.
Das Alarmsignal
Es muss ein Alarmsignal für alle sein, dass laut Nationalem Bildungsbericht die Anzahl derer, die ohne Hauptschulabschluss von der Schule abgehen, gestiegen ist. Die Probleme am unteren Ende der Bildungsskala könnten sich durch die Corona-Krise noch mal verschärfen, da unter ausgefallenem Unterricht vor allem die leiden, die von den Eltern nicht gefördert werden können.
Deshalb ist es das richtige Ziel, dass im kommenden Schuljahr – soweit wie möglich – regulärer Schulbetrieb stattfinden soll. Eine Garantie, dass es wegen negativer Entwicklungen in der Pandemie nicht wieder zu massiven Einschränkungen kommt, gibt es aber nicht.
Die Verzweiflung der Eltern in der Corona-Zeit
Umso härter fällt ein Befund des Bildungsberichts ins Gewicht, der für niemanden überraschend ist: Deutschland hat beim digitalen Lernen noch immer riesigen Nachholbedarf. Wie groß dieser Nachholbedarf ist, konnte Eltern und Schüler in den vergangenen Monaten an den Rand der Verzweiflung treiben.
Es wäre falsch zu behaupten, es täte sich nichts. Es geht aber bei Weitem nicht schnell genug. Bund und Länder müssen sich noch mal zusammensetzen und dafür sorgen, dass das Geld aus dem Digitalpakt schneller bei den Schulen ankommt.
Die Länder müssen den Lehrern ausreichend Fortbildungsangebote in Sachen digitales Unterrichten unterbreiten. Dafür müssen die Lehrer dann auch ein paar Tage der Sommerferien opfern. Im nächsten Schuljahr muss digitaler Unterricht, wenn er nötig ist, besser funktionieren. Die Zeit der Ausreden ist vorbei.