Schausteller in Not: 81 Prozent sehen ihre Existenz „unmittelbar bedroht“
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81 Prozent der Schausteller in Deutschland sehen ihre Existent akut bedroht. (Symbolbild)
© Quelle: Marcel Kusch/dpa
Bonn. Wegen der Corona-Krise senden Deutschlands Schausteller einen wirtschaftlichen Hilferuf. Bei einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Branchenverbandes BSM gaben 81 Prozent an, dass sie ihre Existenz „unmittelbar bedroht“ sähen. Ihr Jahresumsatz war 2021 im Schnitt 71 Prozent niedriger als im Vor-Corona-Jahr 2019. An der Umfrage nahmen im Januar laut Verband 500 Schausteller, Marktkaufleute und Zirkusbetreiber teil. Der weit überwiegende Teil der Antworten kam von Schaustellern.
BSM: staatliche Hilfen reichen nicht
Mehr als 90 Prozent der Befragten gaben an, das Privatleben derzeit über eigene Vermögensteile zu finanzieren, vor allem aus Erspartem und aus aufgelösten Lebensversicherungen. Manche verkauften auch Betriebsmittel, um über die Runden zu kommen. Die finanzielle Situation sei nicht akzeptabel, so der in Bonn ansässige Bundesverband Deutscher Schausteller und Marktkaufleute (BSM). Staatliche Hilfen reichten bei weitem nicht aus.
Verband fordert Öffnungsperspektive
In Deutschland gibt es den Angaben zufolge rund 5000 Schausteller-Betriebe, 40.000 Marktkaufleute und einige Hundert Zirkusse. In Corona-Zeiten wurden Volksfeste, Weihnachtsmärkte und andere Veranstaltungen abgesagt oder fanden nur unter Einschränkungen statt. Der Verband forderte eine Öffnungsperspektive. Das „Stilllegen einer ganzen Branche“ müsse ein Ende haben.
RND/dpa