Söder und Merz besuchen Atomkraftwerk: Ex-Umweltminister Trittin spricht von „Propaganda“
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Besuchen am Donnerstag ein Atomkraftwerk: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und CDU-Chef Friedrich Merz.
© Quelle: Michael Kappeler/dpa
Berlin. Der ehemalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) hat den Besuch des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) und des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz am bayerischen Atomkraftwerk Isar 2 als Showveranstaltung kritisiert. „Da wird Propaganda gemacht, das hat mit der Sache nichts zu tun“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Trittin fügte hinzu: „Wenn der TÜV Süd feststellen sollte, dass Isar 2 gegen den Absturz von Merz’ Kleinflugzeug gesichert ist, dann würde ich dem nicht widersprechen. Aber für große Verkehrsflugzeuge gilt das schon nicht mehr – wie bei allen Atomkraftwerken.“ Ohnehin fehle bei Isar 2 seit drei Jahren eine Sicherheitsüberprüfung. Wenn der TÜV Süd zuletzt zu dem Ergebnis gekommen sei, dass Isar 2 problemlos weiter betrieben werden könne, dann sei das „geschlampert unter Freunden“.
In Deutschland gibt es insgesamt noch drei aktive Atomkraftwerke. Nach der geltenden Gesetzeslage würde die Betriebsgenehmigung des Atommeilers Isar 2 zum Jahresende ebenso erlöschen wie die der beiden anderen noch verbliebenen Reaktoren Emsland in Niedersachsen und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg. Vor dem Hintergrund der Energiekrise, die sich durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zugespitzt hat, gibt es nun jedoch eine Debatte darüber, ob die drei Meiler weiterlaufen sollen – ob nur für eine kurze Zeit in Form eines so genannten Streckbetriebs oder sogar für einige Jahre.
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