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Kommentar

Wahlen in der Türkei: eine neue Ära nach Erdogan?

Im Mai wird in der Türkei ein neues Parlament gewählt. Staatschef Erdogan steht nach mehreren Krisen unter massivem Druck. Schon jetzt zeichnet sich eine neue Ära in der Türkei ab, kommentiert Gerd Höhler.

Im Mai wird in der Türkei ein neues Parlament gewählt. Staatschef Erdogan steht nach mehreren Krisen unter massivem Druck. Schon jetzt zeichnet sich eine neue Ära in der Türkei ab, kommentiert Gerd Höhler.

Meinungsumfragen zur türkischen Präsidentenwahl sehen den Oppositionskandidaten Kemal Kilicdaroglu mit deutlichem Abstand vorn. Ob er Recep Tayyip Erdogan als Staatschef ablösen kann, wird sich bei der Abstimmung in zwei Monaten entscheiden.

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Der sieggewohnte Erdogan ist in die Defensive geraten, nicht nur durch die Hyperinflation, die an den Einkommen der Menschen zehrt, sondern auch wegen seines chaotischen Krisenmanagements nach der verheerenden Erdbebenkatastrophe, die fast 50.000 Todesopfer forderte.

Erdogan setzt Wahlen in der Türkei offiziell für 14. Mai an

Die Wahlen werden damit rund drei Monate nach den schweren Erdbeben und etwa einen Monat früher als zunächst gedacht erfolgen.

Unterschätzen sollte man den türkischen Staatschef deshalb aber nicht. Er wurde schon oft politisch totgesagt, hat sich aber immer wieder als ein machtbewusster Überlebenskünstler erwiesen.

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Erdogan vor dem politischen Aus

Erdogan führt das Land seit nunmehr 20 Jahren und hat noch nie eine Wahl verloren. Er wird alles – und man muss betonen: alles – daransetzen, auch diesen Urnengang für sich zu entscheiden. Erdogan hat im Laufe der Jahre einen schlagkräftigen Machtapparat aufgebaut.

Bei einer Niederlage drohen ihm nicht nur der Verlust des höchsten Staatsamtes und ein Ende seiner politischen Karriere. Dann könnten auch Korruptionsvorwürfe aus früheren Jahren wieder hochkommen. Entscheidend wird deshalb nicht nur sein, wie die Wahlberechtigten in der Türkei abstimmen, sondern auch, wie Erdogan mit einer eventuellen Niederlage umgeht.

Wird er das Urteil an der Urne akzeptieren? Manche sprechen angesichts der Meinungsumfragen schon von einer „neuen Ära“ in der Türkei. Dahinter muss man vorerst noch ein großes Fragezeichen setzen.

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