Im RND-Videointerview

FDP-Politiker Vogel zur Atomkraft: „Es ist absurd, mutwillig klimaneutrale Kraftwerke vom Netz zu nehmen“

Der Parlamentsgeschäfstführer der FDP, Johannes Vogel im RND-Interview mit der Leiterin des Hauptstadtbüros, Eva Quadbeck.

Der Parlamentsgeschäfstführer der FDP, Johannes Vogel im RND-Interview mit der Leiterin des Hauptstadtbüros, Eva Quadbeck.

Berlin. Angesichts der erwartbar schwierigen Energieversorgung im kommenden Winter hat FDP-Parlamentsgeschäftsführer Johannes Vogel von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) eine ernsthafte technische Prüfung für eine Verlängerung der Laufzeiten der drei verbliebenen Atomkraftwerke gefordert. „Wir sind in der schwersten Energiekrise seit Jahrzehnten und wir wollen mutwillig aus eigener Entscheidung sichere und klimaneutrale Kraftwerke vom Netz nehmen. Das ist absurd“, sagte Vogel in einem Videointerview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

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Die Argumente der Gegner einer Laufzeitverlängerung stellte Vogel in Frage. „Wir müssen über diesen Winter kommen. Ein Kraftwerk, das am 31.12. 2022 sicher ist, das ist nicht Ende Februar 2023 unsicher.“

Johannes Vogel: Atomkraftwerke Ende des Jahres vom Netz zu nehmen, ist „absurd“

Johannes Vogel fordert im RND-Interview eine technische Prüfung für eine Laufzeitverlängerung der verbliebenen Atomkraftwerke.

Vogel zur Atomkraft: Erst schauen, wie viele Brennstäbe noch da sind – und dann diskutieren

Auch in der Frage der Brennstäbe für den Betrieb der Atomkraftwerke zeigte sich Vogel optimistisch. „Für das Kraftwerk Isar 2 sagt nicht nur der Betreiber, sondern sogar der TÜV Süd, dass genug Brennstäbe noch da wären, um Tief ins nächste Jahr hinein, also bis Mitte 2023 das Kraftwerk noch zu betreiben.“ Er forderte eine Bestandsaufnahme, in welchem Umfang Brennstäbe tatsächlich vorhanden sind.

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„Meine Forderung wäre, dass wir als erstes jetzt einmal eine Inventur kriegen. Wir haben ja nur Hörensagen-Informationen. Der Energie- und Wirtschaftsminister sollte jetzt ganz kurzfristig dafür sorgen, dass wir eine saubere Inventur kriegen: Wie viele Brennstäbe in welchem Kraftwerk sind noch da? Und dann können wir weiter diskutieren.“

Jeder Kubikmeter Gas, der nicht verstromt werde, sei wertvoll, weil er für die Industrie oder für die Menschen zu Hause zum Heizen gebraucht werde. Vogel: „Es macht doch auch keinen Sinn, mehr Kohle zu verbrennen als nötig mit Blick aufs Klima.“

Vogel: Keine Homöopathie als Kassenleistung mehr

Mit Blick auf das Milliardendefizit der gesetzlichen Krankenkassen schlägt Vogel zudem vor, homöopathische Leistungen künftig nicht mehr als Kassenleistung finanzieren zu lassen. „Homöopathie soll jeder nutzen dürfen ist aber nachweislich wissenschaftlich nicht wirksam. Aber das Kollektiv der Beitragszahler meiner Kasse dazu zu verpflichten, das mitzuzahlen, das ist eine Frage, die mit auf den Tisch muss“, sagte Vogel.

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Das Gas für die neue Raffinerie in Rostock soll aus der Nordsee stammen – gefördert zum Beispiel von der Gas-Plattform Sleipner A 150 Kilometer westlich von Stavanger. Sie gehört dem Equinor-Konzern.

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Zu den bisherigen Plänen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach zur Bekämpfung der Kassendefizite erklärte Vogel: „Der Vorschlag des Gesundheitsministers springt zu kurz mit Blick auf das Defizit. Was vorgelegt wurde, reicht noch nicht.“ Die Streichung von Homöopathie als Kassenleistung bezeichnete Vogel als „ein Beispiel“, das diskutiert werden müsse.

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