Holetschek: Bei Corona-Aufarbeitung Erfolge nicht kleinreden
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Union und FDP fordern eine Aufarbeitung der Corona-Politik.
© Quelle: imago images/Sabine Gudath
Berlin. Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat davor gewarnt, in der Debatte um eine Aufarbeitung der deutschen Corona-Politik die Erfolge im Kampf gegen die Pandemie zu ignorieren oder kleinzureden. Holetschek sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): „Es sollte nicht vergessen werden, dass wir eine immense, nie da gewesene Herausforderung gemeistert haben.“
Selbstverständlich ziehe man Lehren aus der Pandemiepolitik für künftige Gesundheitskrisen. „Es darf aber nicht immer nur um die Frage gehen: Was ist schiefgelaufen und wer ist schuld? Das hilft uns bei der nächsten Pandemie kein Stück weiter“, mahnte der CSU-Politiker mit Blick auf die von der FDP und der Union geforderte Enquetekommission zur Aufarbeitung der Corona-Politik.
„Auch mal loben“
„Wir dürfen in der Debatte um die Corona-Aufarbeitung auch mal loben, dass viele Menschen Verantwortung übernommen haben“, so der Landesminister. Das gelte vor allem für den Einsatz etwa von Ärztinnen und Ärzten, Pflegerinnen und Pflegern, der Bundeswehr sowie der Hilfsorganisationen und vielen Ehrenamtlichen. „Ebenso gilt es für die Bürgerinnen und Bürger, die die Maßnahmen mitgetragen und unterstützt haben“, fügte er hinzu.
Der CSU-Politiker stellte zugleich klar, dass er nicht gegen eine Fehleranalyse sei. „Damit es kein Missverständnis gibt: Ich unterstütze eine Aufarbeitung der Pandemiepolitik.“ Sie müsse aber konstruktiv sein, was in Bayern bereits getan werde. So würden im Gesundheitsministerium alle Abteilungen an einer internen Bewertung der Abläufe und Prozesse während der Pandemie arbeiten. Zudem seien konkrete Maßnahmen umgesetzt worden, die bei einem künftigen Infektionsgeschehen helfen könnten. Dazu gehöre zum Beispiel ein Abwassermonitoring oder die Einrichtung eines Pandemiezentrallagers.