Angriffe erneut auch auf Kiew

Russland beschießt Ukraine erneut mit Raketen und Kampfdrohnen – Luftabwehr im Einsatz

Einsatzkräfte der Feuerwehr versuchten am Montag in Kiew ein brennendes Auto nach einem Raketenangriff zu löschen (Archivbild).

Einsatzkräfte der Feuerwehr versuchten am Montag in Kiew ein brennendes Auto nach einem Raketenangriff zu löschen (Archivbild).

Kiew/Moskau. Russland hat seine Raketen- und Drohnenangriffe auf ukrainische Städte fortgesetzt. In Saporischschja schlugen Raketen nach Angaben der Stadtverwaltung in öffentliche Gebäude ein. In der Region Winnyzia südwestlich von Kiew und in Lwiw im Westen des Landes wurden Energieanlagen getroffen. Im ganzen Land gab es Luftalarm. Rettungsdienste bezifferten die Zahl der Toten bei den Angriffen vom Vortag auf 19. Die Vereinten Nationen erklärten, die Angriffe liefen auf Kriegsverbrechen hinaus.

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Saporischschja wurde nach Angaben des Katastrophenschutzes mit zwölf modifizierten Luftabwehrraketen attackiert. Diese lösten einen Großbrand aus. Getroffen wurden eine Schule, eine medizinische Einrichtung und Wohngebäude, wie der Sekretär des Stadtrats, Anatolij Kurtew, mitteilte. Ein Mensch wurde getötet.

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Viele Ukrainer, die die regelmäßigen Sirenen in der Vergangenheit ignoriert hatten, suchten angesichts der russischen Angriffe vom Montag erneut die Schutzräume auf. Die Bewohner in Kiew erhielten einen zusätzlichen Alarm auf ihre Mobiltelefone, in denen vor möglichen Raketenangriffen gewarnt wurde. Darin teilte die Luftwaffe mit, russische Tu-95- und Tu-160-Bomber hätten gegen 7 Uhr Raketen über ukrainischem Gebiet abgeschossen.

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Der Gouverneur der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk, Valentyn Resnitschenko, teilte mit, russische Truppen hätten über Nacht erneut drei Bezirke in der Nähe des Kernkraftwerks Saporischschja beschossen, unter anderem Nikopol, das auf der dem Kraftwerk gegenüberliegenden Seite des Dnipro liegt. Über der Region seien vier Raketen abgefangen worden.

Opferzahlen nach russischen Angriffen auf ukrainische Städte gestiegen

Unterdessen hat US-Präsident Joe Biden seinem ukrainischen Amtskollegen Selenskyj die Lieferung von modernen Luftabwehr-Systemen versprochen.

In Winnyzia südwestlich von Kiew griffen Drohnen iranischer Bauart das Kraftwerk Ladyschynska an, wie Gouverneur Serhij Borsow mitteilte. Laut Kraftwerksbetreiber gab es sechs Verletzte und Schäden an der Anlage. In der Region Kiew wurde eine anfliegende Rakete abgeschossen, wie Gouverneur Oleksij Kuleba sagte. In Krywyj Rih saßen Hunderte Bergleute wegen eines Stromausfalls unter Tage fest. Nach einer nächtlichen Rettungsaktion seien alle 854 gerettet worden, sagte Bürgermeister Oleksandr Wilkul.

In Lwiw waren laut Stadtverwaltung zwei Drittel der Menschen ohne Strom. Auch die Wasserversorgung war beeinträchtigt. Am Nachmittag seien erneut Explosionen zu hören gewesen, sagte Bürgermeister Andrij Sadowyi und rief die Bürger auf, Wasservorräte anzulegen. Das Südkommando der ukrainischen Streitkräfte erklärte, über den Regionen Mykolajiw und Odessa seien vier russische Raketen und fünf Drohnen abgeschossen worden.

Am Montag starben 19 Menschen

Am Montag hatten die ukrainischen Behörden mehr als 80 russische Angriffe gezählt. Viele seien durch die Luftabwehr abgewendet worden. Bei dem Beschuss starben nach Angaben der Rettungsdienste 19 Menschen. 105 weitere seien verletzt worden, teilten die Behörden am Dienstag mit. In Kiew und zwölf weiteren Regionen seien Einrichtungen der kritischen Infrastruktur getroffen worden. 301 Städte und Gemeinden waren ohne Strom.

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Die russische Regierung bezeichnete die Raketenangriffe als Vergeltung für einen Anschlag auf die Brücke, die das russische Festland mit der annektierten Halbinsel Krim verbindet. Sie trafen am Montag Ziele in der gesamten Ukraine, von Lwiw im Westen bis Charkiw im Osten. Viele davon lagen weit entfernt von den Fronten des Krieges.

dpa/AP

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