Ausländeranteil steigt auf 13,1 Prozent

Deutschland wächst wieder – dank der Zuwanderung

Vor allem die Zuwanderung ist dafür verantwortlich, dass mehr Menschen in Deutschland leben.

Vor allem die Zuwanderung ist dafür verantwortlich, dass mehr Menschen in Deutschland leben.

Berlin. Die Bevölkerung in Deutschland wächst wieder – und das vor allem durch Zuwanderung. Das haben neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ergeben, die auf der Bevölkerungsfortschreibung basieren. Demnach lebten Ende 2021 rund 83,2 Millionen Menschen in Deutschland, das sind 0,1 Prozent oder 82.000 mehr als im Jahr zuvor. 2020 war die Bevölkerungszahl noch leicht rückläufig.

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Grund für das Wachstum ist laut Destatis der Anstieg der Zuwanderung. Mittlerweile kommen wieder in etwa so viele Menschen nach Deutschland wie vor der Pandemie, 2021 waren es 317.000. Die große Flucht­bewegung seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine spiegelt sich in den Zahlen noch nicht wider.

Faeser: Es kommen „sehr viel weniger“ Menschen aus der Ukraine

Innenministerin Nancy Faeser geht zudem davon aus, bald „sehr präzise“ sagen zu können, wie viele Geflüchtete sich in Deutschland aufhalten.

Grünen-Politikerin fordert schnelle Integration

Laut Irene Mihalic, Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen im Bundestag, hat Deutschland die Flüchtlingsbewegung aus der Ukraine bislang gut bewältigt. „Die hohen Zahlen an schutzbedürftigen Menschen aus der Ukraine haben zu keiner Überlastung unseres Systems geführt, sondern gezeigt, dass wir auch gesellschaftlich viel Verständnis haben und eine schnelle Integration gut gelingt“, sagte Mihalic dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.

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Der 33-jährige Oliver Noelting sitzt im hannoverschen Stadtwald Eilenriede auf einem Baumstamm.

Rente vor 50: Wie sich ein 33‑Jähriger durch eisernes Sparen seinen Lebenstraum erfüllen will

Für Oliver Noelting aus Hannover ist Sparen das Lebensmotto. Als sogenannter Frugalist lebt er genügsam und versucht, Dinge möglichst selbst herzustellen und zu reparieren. Sein Ziel: möglichst viel Einkommen zurückzulegen, um früh in Rente zu gehen.

Wichtig sei neben dem Schutz der Menschen vor allem der schnelle Zugang zum Arbeitsmarkt sowie zu Integrations- und Sprachkursen, so die Grünen-Politikerin weiter. Das müsse auch für alle anderen Zugewanderten gelten, forderte Mihalic. „Richtig gestaltete Zuwanderung hat positive Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft.“

Ausländeranteil in Deutschland steigt

Alexander Throm, innenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, kritisierte die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung. „Wichtig ist, dass ukrainische Flüchtlinge möglichst schnell integriert werden können. Hier verhindert die mangelnde Gesamtorganisation der Bundesregierung eine zielgerichtete Unterstützung von Ländern, Kommunen und Sozialeinrichtungen“, sagte der CDU-Politiker dem RND.

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Der Anteil an Menschen in Deutschland mit ausländischer Staatsbürgerschaft steigt derweil kontinuierlich. Lag der Ausländeranteil in Deutschland 2020 noch bei 12,7 Prozent, stieg er im Jahr 2021 auf 13,1 Prozent, was fast elf Millionen Menschen entspricht. „Dass Deutschland als Zuwanderungsland so attraktiv ist, ist nichts Neues“, sagte Throm. Entscheidend sei aber, dass Menschen mit guter beruflicher Qualifikation einwanderten, die vom Arbeitsmarkt gebraucht würden. Ungeregelte Zuwanderung müsse aber verhindert werden. „Das bedeutet, dass illegale Migration eingegrenzt und Ausreisepflichten vom Staat auch wirklich durchgesetzt werden“, so Throm.

Ohne die Zuwanderungen würde die Bevölkerungszahl in Deutschland deutlich sinken: Der Überschuss an Sterbefällen im Vergleich zu Geburten stieg 2021 auf 228.000. Ein Jahr zuvor waren in Deutschland noch 212.000 Menschen mehr gestorben als geboren wurden. Gleichzeitig steigt die Zahl der sogenannten Hochbetagten ab 80 Jahren stark. Sie machen mittlerweile über sechs Millionen der Bundesbürgerinnen und ‑bürger aus.

Anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni hat das Destatis auch Zahlen dazu vorgelegt, wie viele Menschen seit 1950 nach Deutschland aus Gründen der Flucht und Vertreibung gekommen sind. Bereits vor dem Krieg in der Ukraine sind 2,3 Millionen Menschen zugewandert, rund die Hälfte davon allein im Zeitraum zwischen 2014 und 2021. Jede dritte geflüchtete Person ist in Syrien geboren. Die Zugewanderten sind durchschnittlich 40 Jahre alt, 41 Prozent sind Frauen und 59 Prozent Männer.

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