„Störungen“ – jetzt verlässt auch Lego Russland
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Vor zwölf Jahren ließ sich sogar der damalige russische Präsident Dimitri Medwedew beim Spielen mit Legobausteinen ablichten – heute gilt der mittlerweile in die dritte Reihe verbannte Politiker als einer der schlimmsten Hetzer gegen den Westen. Russian President Dmitry Medvedev plays with school kids during his visit in a Lego class in Moscow's school, Russia, 23 April 2010. EPA/DMITRY ASTAKHOV/POOL ++ +++ dpa-Bildfunk +++
© Quelle: picture alliance / dpa
Lange, für viele Beobachter zu lange, hat die weltweit so bekannte Spielzeugfirma Lego ihre Präsenz in Russland aufrechterhalten – trotz Krieg, trotz Wandels des Landes in eine Autokratie mit diktatorischen Zügen. Doch jetzt ist Schluss.
Lego schließt sein Geschäft in Russland auf unbestimmte Zeit und entlässt seine 90 in Moskau ansässigen Mitarbeiter aufgrund „umfangreicher Störungen“ im Land, hieß es vom dänischen Spielzeughersteller am Dienstag laut der Agentur Reuters und anderen Medien.
81 Geschäfte schließen
Lego hat seinen Vertrag mit dem Franchisenehmer Inventive Retail Group (IRG) gekündigt, der 81 Geschäfte im Auftrag von Lego besaß und betrieb. IRG, das in Russland auch Geschäfte für westliche Marken wie Nike und Samsung betrieb, bestätigte am Dienstag zuvor, dass der Vertrag mit Lego gekündigt worden sei.
Angesichts der anhaltenden umfangreichen Störungen ...
Ein Lego-Sprecher
„Die Lego Group hat beschlossen, den kommerziellen Betrieb in Russland angesichts der anhaltenden umfangreichen Störungen im Betriebsumfeld auf unbestimmte Zeit einzustellen“, sagte ein Lego-Sprecher. Ein IRG-Sprecher sagte: „Unser Unternehmen wird weiterhin als Experte in der Kategorie Spielzeugdesign und -entwicklung tätig sein.“
Lego hat im März die Lieferungen nach Russland ausgesetzt und im Juni angekündigt, einige Geschäfte aufgrund von Versorgungsproblemen vorübergehend einzufrieren.
Unternehmen wie Nike (NKE.N) und Cisco (CSCO.O) haben in den letzten Wochen ihren Abzug aus Russland angekündigt, da sich das Tempo der Abwanderung westlicher Unternehmen beschleunigt, nachdem Russland im Februar Truppen in die Ukraine geschickt hat, was es bis heute als „Spezialoperation“ bezeichnet.
RND/stu
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