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Pilot wollte notwassern

Vier Kinder nach Flugzeugabsturz in Kolumbien vermisst: Bericht enthüllt neue Details zum Unglück

Ein Soldat steht vor dem Wrack der Cessna C206, die am 1. Mai 2023 im Dschungel von Solano im kolumbianischen Bundesstaat Caqueta abgestürzt ist.

Ein Soldat steht vor dem Wrack der Cessna C206, die am 1. Mai 2023 im Dschungel von Solano im kolumbianischen Bundesstaat Caqueta abgestürzt ist.

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Bogotá/Solano. Einen Monat nach dem Absturz einer Propellermaschine im Süden von Kolumbien hat die Luftfahrtbehörde einen vorläufigen Bericht über das Unglück vorgelegt. Der Pilot der Cessna 206 habe per Funk von Problemen mit dem Motor berichtet, bevor die Maschine im Department Caquetá abgestürzt sei, hieß es in dem am Donnerstag veröffentlichten Report. Zuvor hatte der Pilot noch angekündigt, auf einem Fluss notwassern zu wollen. Das Kleinflugzeug sei dann aber mit den Baumspitzen kollidiert, Motor und Propeller seien von der Maschine abgerissen worden und das Flugzeug sei senkrecht zu Boden gestürzt.

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Am 1. Mai war eine Propellermaschine vom Typ Cessna 206 im Department Caquetá im Süden des Landes abgestürzt. Bei dem Unglück kamen der Pilot, die Mutter der Kinder und ein indigener Anführer ums Leben. Nach den vier Kindern im Alter von 13, neun und vier Jahren sowie einem Jahr wird seitdem in der unwegsamen Region am Rande des Amazonasgebiets gesucht. Soldaten und Indigene fanden Schuhe, Windeln, eine Babyflasche, eine aus Blättern und Ästen gebaute Notunterkunft, halbverzehrte Früchte und Fußspuren. Sie gehen davon aus, dass die Kinder noch am Leben sind.

Kaum Schäden im hinteren Teil der Maschine

Offenbar war das Flugzeug beim Zusammenstoß mit den Baumkronen schon stark abgebremst worden, so dass der Aufprall auf der Erde weniger stark war. Im hinteren Teil der Kabine seien kaum Schäden festgestellt worden, hieß es in dem Bericht der Luftfahrtbehörde. Die Kinder könnten das Flugzeugwrack über die vordere Tür zur Linken des Piloten verlassen haben.

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Kolumbianischer Verteidigungsminister lobt Suchteams im Dschungel

Am Donnerstag besuchte der kolumbianische Verteidigungsminister Iván Velásquez den Befehlsstand der „Operation Hoffnung“ in San José del Guaviare und sprach den Suchmannschaften Mut zu. „Ich hoffe, dass ihr unser Ziel bald erreicht und dass wir zur Freunde des ganzen Landes sagen können: Wir haben sie gefunden“, sagte er per Funk zu den Teams im Dschungel, wie in einem vom Verteidigungsministerium veröffentlichten Video zu sehen war. „Wir sind stolz auf die Entschlossenheit und die Fähigkeiten, die ihr bei dieser Operation gezeigt habt.“

Die vier Geschwister gehören zu einer indigenen Gemeinschaft und waren Medienberichten zufolge mit ihrer Mutter per Flugzeug auf dem Weg zu ihrem Vater, der nach ständigen Drohungen bewaffneter Gruppen aus der Region geflohen war. Ihre Kenntnis der Region könnte ihnen geholfen haben, nach dem Absturz im Dschungel zu überleben.

RND/dpa

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