Eltern starben beim Seilbahnunglück: Gericht ernennt Dritten als Vormund von Eitan
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Nach dem Seilbahnunglück lebt der sechsjährige Eitan bei seiner Tante. Zum Vormund wurde jetzt ein außenstehender Dritter ernannt.
© Quelle: -/Soccorso Alpino e Speleologico
Mailand. Im Sorgerechtsstreit um den kleinen Eitan, den einzigen Überlebenden des Seilbahnunglücks am Lago Maggiore in Norditalien, hat die Justiz der Tante die Vormundschaft entzogen. Das zuständige Gericht in Mailand habe einen außenstehenden Dritten eingesetzt, der Sechsjährige wohne aber weiter bei der Tante väterlicherseits, Aya Biran-Nirko, in Italien, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Freitag. Die Richterin begründete demnach ihre Entscheidung mit dem Konflikt zwischen Eitans Familienangehörigen väterlicherseits und mütterlicherseits, der sich nach der Ernennung der Tante als Vormund entwickelt hatte.
Familienangehörige einverstanden mit Entscheidung des Gerichtes
Die Anwälte der Großeltern mütterlicherseits zeigten sich laut Ansa zufrieden mit der Entscheidung des Gerichts. Die Großeltern hatten beim Gericht in Pavia, wo Biran-Nirko wohnt, gegen die Ernennung der Tante als Vormund geklagt und stattdessen einen Dritten dafür gefordert.
Eitan hatte am 23. Mai dieses Jahres als einziger von insgesamt 15 Passagieren den Absturz einer Gondel am norditalienischen Monte Mottarone überlebt. Der Grund, warum damals kurz vor der Bergstation das Zugseil der Seilbahn riss, ist bislang nicht abschließend geklärt. Seine Eltern, Urgroßeltern und sein kleiner Bruder verloren damals ihr Leben. Der damals Fünfjährige kam danach bei seiner Tante unter. Die Familienangehörigen in Israel wollten ihn jedoch aus Italien holen.
Am 11. September brachte ihn sein Großvater Peleg Ermittlungen zufolge gegen eine richterliche Anordnung mit einem mutmaßlichen Komplizen zunächst in die Schweiz und per Privatflug nach Israel. Nach einer Klage durch mehrere Instanzen entschied das höchste israelische Gericht Ende November, der Junge solle wieder nach Italien zu seiner Tante. Anfang Dezember kehrte Eitan mit ihr per Flugzeug zurück.
RND/dpa