Drohnenvideo: Weißer Hai schwimmt neben ahnungslosen Surfern
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Weißer Hai umkreist Surfer vor der Küste Südafrikas.
© Quelle: Glomex/ProSieben
Drohnen haben Draufsicht. Sie sehen aus der Vogelperspektive zuweilen beunruhigende Dinge, die die von ihnen Betroffenen aus ihrer Bodensicht heraus nicht wahrnehmen können. Ein Beispiel ist ein gerade veröffentlichtes Drohnenvideo. Mehrere Surfer sehen darin an der Meeresoberfläche den Rand ihrer Surfbretter und einander, zunächst aber nicht den Hai, der zwischen ihnen unter Wasser kreist, und sich nicht recht entscheiden zu können scheint, welches der bunten Dinger über ihm seinen Hunger wohl am besten stillen würde.
Als die Surfer schließlich buchstäblich auf die Gefahr stoßen, versuchen sie, nahe zueinander und von dem Raubfisch wegzupaddeln. Die Begegnung verlief offenbar glimpflich. Zuletzt scheint der Hai das Interesse zu verlieren.
Zuletzt hatte es einige Haisichtungen und ‑begegnungen gegeben
Geschehen ist das Ganze laut der Onlineausgabe von CNN World in Südafrika vor Kapstadt. Die Gewässer dort galten schon immer als einer der besten Orte für die Beobachtung von Weißen Haien weltweit. Zwar zeigten Forschungsergebnisse zuletzt ein Schrumpfen der Bestände, doch hatte es vor allem in den zurückliegenden Wochen eine “große Anzahl” von Sichtungen und sogar Begegnungen gegeben, so die Sea Rescue South Africa.
Die Haie suchen in dieser Jahreszeit immer in Strandnähe Fische und Robben, erklärte die Organisation. “Das Verhalten auf dem Drohnenvideo zeigt, dass der Hai die Surfer wahrnimmt und abcheckt”, erläutert Sarah Waries vom Kapstadter Haibeobachtungsprogramm. Die Silhouette von Surfern ähnelt von unten besehen der von Robben. Die meisten Haiangriffe auf Menschen entstehen aus der Verwirrung des Tiers, ob es sich bei dem Ding über ihm um eine Mahlzeit handelt. Sie schnappen dann nach dem nicht klar zu definierende Ding, um sich Klarheit zu verschaffen.
“Obwohl Haibisse selten sind, müssen Menschen, die diese Gewässer nutzen, das naturgegebene Risiko verstehen, das es bedeutet, den Ozean mit diesen Tieren zu teilen”, erläutert Waries. “Sie müssen ihr Verhalten ändern, um Begegnungen mit Haien zu vermeiden.”
Haifischkenner geben Verhaltensregeln aus
Die Verhaltensregeln sind: aus dem Wasser bleiben, wenn in der Nähe Vögel, Robben oder Delfine fressen. Nicht ins Wasser, wenn in der Nähe gefischt wird. Wer blutet, bleibt draußen. Man muss sich von Flussmündungen ins Meer ebenso fernhalten wie vom tiefen Wasser hinter Wellenbrechern. Allein zu schwimmen wird nicht empfohlen, vom Nachtschwimmen wird ebenfalls abgeraten. Keinesfalls darf man sich in der Nähe eines angeschwemmten Walkadavers im Wasser aufhalten. Als Schutzmaßnahme wird ein persönlicher Haischild empfohlen – eine Vorrichtung, die ein elektromagnetisches Feld erzeugt, das Haie abschreckt.
Weltweit gab es 2019 laut Florida Museum of Natural History 64 nicht provozierte Haiattacken, zwei davon waren tödlich. Unter einem provozierten Angriff versteht man eine unglücklich endende, vom Menschen herbeigeführte Begegnung mit einem Hai – etwa, weil der Betreffende das Tier füttern will.
RND/big