Papst Franziskus: Benedikt XVI. war ein Vermittler des Glaubens
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Ein Trauerfoto von Benedikt XVI.
© Quelle: IMAGO/ITAR-TASS/ Sipa USA
Rom. Papst Franziskus hat seinen gestorbenen Vorgänger Benedikt XVI. als großen Vermittler des Glaubens bezeichnet. Der emeritierte Pontifex sei ein „großer Meister der Katechese“ gewesen, sagte Franziskus am Mittwochmorgen zum Beginn der Generalaudienz im Vatikan. Als Katechese wird in der katholischen Kirche die Vermittlung und Erklärung des christlichen Glaubens bezeichnet.
„Sein scharfes und höfliches Denken war nicht selbstbezogen, sondern kirchlich, denn er wollte uns immer zur Begegnung mit Jesus begleiten“, sagte Franziskus über den gebürtigen Bayern, der am Silvestertag im Alter von 95 Jahren gestorben war.
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Papst Franziskus nimmt am Mittwoch an der Generalaudienz im Vatikan teil.
© Quelle: Michael Kappeler/dpa
Papst Franziskus: Benedikt XVI. „nahm uns an die Hand“
„Jesus, der auferstandene Gekreuzigte, der Lebendige und der Herr, war das Ziel, zu dem uns Papst Benedikt führte, indem er uns an die Hand nahm. Möge er uns helfen, in Christus die Freude des Glaubens und die Hoffnung des Lebens wiederzuentdecken“, ergänzte Franziskus. Zuvor hatte er sich verbunden gezeigt mit jenen Gläubigen, die dem gestorbenen Benedikt im Petersdom die letzte Ehre erweisen.
An die deutschen Pilger gerichtet sagte Franziskus: „Mit den Worten unseres lieben Verstorbenen Benedikt XVI. möchte ich euch zurufen: ‚Wer glaubt, ist nie allein!‘ Wer Gott zum Vater hat, hat viele Brüder und Schwestern. In diesen Tagen erleben wir in besonderer Weise, wie umfassend diese Weggemeinschaft des Glaubens ist und dass sie auch mit dem Tod nicht endet.“
Benedikt aufgebahrt: Petersdom am dritten Tag für Gläubige geöffnet
Der Petersdom wurde am Mittwochmorgen den dritten Tag infolge geöffnet, damit sich Gläubige von dem dort aufgebahrten Benedikt XVI. verabschieden können. Noch bis 19 Uhr liegt Joseph Ratzinger - Benedikts bürgerlicher Name - vor dem Hauptaltar der Basilika im Vatikan, ehe man ihn noch am Abend in einen Holzsarg legt für die öffentliche Trauerfeier und anschließende Beisetzung am Donnerstag.
An Montag und Dienstag waren nach Angaben der vatikanischen Gendarmerie insgesamt rund 90.000 Menschen in den Petersdom gekommen und an dem Leichnam des Deutschen vorbeigegangen.
Mindestens zehn deutsche Bischöfe bei Requiem für Benedikt XVI.
Mindestens zehn katholische Bischöfe aus Deutschland werden zum Requiem am Donnerstag kommen. Unter ihnen sind der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Georg Bätzing sowie der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, und der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx. Auf einer vorläufigen Liste, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag, standen auch die Bischöfe aus Regensburg und Passau, Rudolf Voderholzer und Stefan Oster. Für das Bistum Bamberg will demnach dessen emeritierter Erzbischof Ludwig Schick anreisen, weil der aktuell eingesetzte Administrator nicht kann.
Deutschland wird außerdem mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas in Rom vertreten sein. Aus Bayern will Ministerpräsident Markus Söder (CSU) anreisen. Der Trauergottesdienst und die anschließende Beisetzung Benedikts XVI. werden am Donnerstagvormittag sein. Zehntausende Menschen werden dafür in Rom erwartet.
Söder ordnet Trauerbeflaggung an
Söder ordnete anlässlich der Trauerfeierlichkeiten eine Trauerbeflaggung in Bayern an. Sie gelte am Donnerstag an allen staatlichen Dienstgebäuden im Freistaat, teilte die Staatskanzlei mit. Gemeinden, Landkreise und Bezirke sowie die übrigen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts bat Söder, in gleicher Weise zu verfahren.
RND/dpa