Riten, Trauer, Beerdigung

Emeritierter Papst Benedikt XVI. ist tot: Wie es nun weitergeht

Der damalige Papst Benedikt XVI.

Der damalige Papst Benedikt XVI.

Rom. Wie das wichtigste Ritual nach dem Tod eines Papstes im Amt aussieht, ist weltbekannt: Es gibt ein Konklave, um ein neues Oberhaupt der katholischen Kirche zu wählen. Was im Falle des Todes eines emeritierten Papstes passiert, war bisher nicht bekannt. Die Frage steht nach dem Bekanntwerden des Todes von Papst Benedikt XVI. am Samstag im Raum.

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Der Vatikan gab nach der Meldung seines Todes bekannt, dass Benedikt XVI. vom 2. Januar an im Petersdom aufgebahrt wird. Gläubige könnten dann von ihm Abschied nehmen. Zudem wird Papst Franziskus am Donnerstag auf dem Petersplatz die Totenmesse für den verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. feiern. Es ist das erste Mal, dass ein amtierender Papst die Totenmessen für einen seiner Vorgänger zelebriert.

Folgen würde den Mutmaßungen zufolge auch eine Bestattung in der Grotte unter dem Petersdom. Doch dazu gibt es bisher noch keine offizielle Information.

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Benedikt hatte sich vor seinem Tod für die eigene Trauerfeier eine schlichte Zeremonie gewünscht. Das sagte der Sprecher des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, am Samstag. Das Requiem auf dem Petersplatz am kommenden Donnerstag, 5. Januar, werde deshalb „feierlich, aber schlicht“ sein.

Wohl keine neuntägigen Riten für emeritierten Papst

„Die Beerdigung für einen Papst emeritus ist die Beerdigung für den Bischof emeritus von Rom“, sagte der Kirchenhistoriker Alberto Melloni. Ganz beispiellos wäre die Situation im Falle von Benedikt XVI. nicht. Denn Diözesen weltweit hätten sich bereits damit befasst, wie pensionierte Bischöfe zu ehren seien, sagte Melloni.

Weil Benedikt einmal Staatsoberhaupt war, würde seine Trauerfeier wahrscheinlich aufwendiger ausfallen. Es ist zu erwarten, dass offizielle Delegationen aus verschiedenen Staaten teilnehmen würden. Noch in Erinnerung geblieben sind die langen Schlangen von Pilgern, die sich tage- und nächtelang angestellt hatten, um nach dem Tod von Papst Johannes Paul II. 2005 diesen zu ehren.

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Papst Benedikt XVI. gestorben

Fast zehn Jahre ist der spektakuläre Rücktritt von Papst Benedikt XVI. her, den er mit nachlassenden Kräften begründete.

Ein Unterschied zwischen einem Begräbnis für Benedikt und dem für einen amtierenden Papst wären die neuntägigen Riten, die bei einem amtierenden Papst vor der Bestattung abzuhalten sind. Diese würden bei Benedikt vermutlich nicht abgehalten, sagte Melloni.

Der Geschichtsprofessor Christopher Bellitto von der Kean University im US-Staat New Jersey sagte, die ungewöhnliche Entscheidung von Benedikt, als Papst zurückzutreten, würde sich wahrscheinlich auch auf den Ablauf nach dessen Tod auswirken. Benedikt hatte 2013 seinen Rückzug bekanntgegeben. Nicht nur sein Titel, Papst emeritus, sondern auch sein Entschluss, weiterhin das weiße Papstgewand zu tragen, waren eine Neuerung für die katholische Kirche. Der Rücktritt eines Papstes werde künftig weniger ungewöhnlich sein, vermutete Bellitto.

RND/nis/hsc/dpa/AP

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