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Erste Eindrücke

Mercedes E-Klasse: Zum Abschied noch mal ein Highlight

Gern auch als Business-Limousine genommen: Die E-Klasse geht in neuer Generation an den Start.

Gern auch als Business-Limousine genommen: Die E-Klasse geht in neuer Generation an den Start.

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Luxus und Verlässlichkeit – mit dieser Kombination wurde die E-Klasse zum Liebling von Businessmenschen wie auch Privatleuten, die Hightech und Vertrautes zugleich in ihrer Fahrumgebung haben wollten. Noch nicht ganz Oberklasse, aber auch nicht mehr „nur“ Mittelklasse: Die Autos mit dem E wecken bei ihren Kunden und Kundinnen ein Gefühl der Einmaligkeit – in Millionenauflage.

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Auch an der E-Klasse ist die Zeit nicht vorübergegangen. In ihrer 2024er-Version W214, der wohl letzten vor dem Verbrennerstopp 2030, gibt es gegen Aufpreis eine Selfie-Kamera auf dem Armaturenbrett. Es sind andere Zeiten für Autos – auch für Mercedes. So ist der klassische Stern auf dem Kühler nicht mehr Standard – Standard ist jetzt ein Meer von kleinen Sternen, die dezent auf dem Kühlergrill prangen. Dieses Firmament des Firmenlogos findet sich auch auf dem Armaturenbrett wieder. Und, ganz neu, es strahlt jetzt auch auf alle herab, die hinter der neuen E-Klasse fahren. Auch die Rückleuchten bilden den stilisierten Stern ab.

Dänemark ist mit der E-Mobilität schon ein Stück weiter als Deutschland – allerdings nicht unbedingt auf dem Land.

Mit dem E-Auto nach Dänemark: muss laden – schon wieder

Mit dem Elektroauto auf einer Langstreckentour nach Dänemark: Es hätte richtig schön werden können – wäre da nicht diese Angst, plötzlich ohne Strom dazustehen. Doch zumindest an den Autobahnen ist für alles gesorgt. Ein Erlebnisbericht mit vier Rädern und einem Ladekabel.

Ein Superscreen zum Filme schauen

Trotz all solcher moderner Einsprengsel bleibt die 4,95 Meter lange neue E-Klasse aber seltsam vertraut – das liegt an dem Design, das bei aller Innovation auch Traditionalisten genügend Raum für das Wiedererkennen lässt. So wie EQE und EQS die Elektrolimousine ins Luxussegment abrunden, setzen S-Klasse und E-Klasse noch mal Benchmarks, wie Eleganz mit Verbrennermotoren aussehen kann.

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So hält auch erstmals ein Superscreen Einzug ins Cockpit der E-Klasse. Der Megabildschirm – er integriert ein 12,3-Zoll-Kombiinstrument mit 3-D-Grafik, einen 14,4-Zoll-Touchscreen und ein optionales 12,3-Zoll-Beifahrerdisplay – schlägt die Brücke zwischen Infotainment in der Mitte und Beifahrersitz. Wer vorn mitfährt, kann Filme schauen oder spielen, ohne dass die für Fahrerin oder Fahrer sichtbar sind. Obwohl der Innenraum eher minimalistisch wirkt, sind traditionelle Luxusmerkmale in Hülle und Fülle vorhanden. Wer in der neuen E-Klasse Platz nimmt, kann sich mit Ruhe und Wellnessprogrammen wie Massagen, Lichtarchitektur und mehr wie einer Mischung aus Schweigeseminar und Yoga-Retreat fühlen – es lässt sich aus 21 Burmester-Lautsprechern plus deren Verlängerung in die Sitze auch ein Remmidemmi wie früher bei der Love-Parade kreieren.

Eine Fülle an Sicherheitssystemen und elektronischen Helfern sorgt für einen geradezu überbordenden Schutz – das Auto als Helikopter-Elternteil.

Eine Fülle an Sicherheitssystemen und elektronischen Helfern sorgt für einen geradezu überbordenden Schutz – das Auto als Helikopter-Elternteil.

Fünf Innenkameras und adaptives Fahrverhalten

Natürlich sind auch Zoom-Konferenzen möglich, der Selfie-Cam sei Dank, wenn das Auto steht. Fährt es, können die Fahrenden immerhin über Audio weiter an ihren Meetings teilnehmen. Insgesamt gibt es bis zu fünf Innenkameras. Eine Fülle an Sicherheitssystemen und elektronischen Helfern sorgt für einen geradezu überbordenden Schutz – das Auto als Helikopter-Elternteil.

Aber was KI, Kamerasysteme und Co gemeinsam hinkriegen, ist wirklich beeindruckend; zuvorderst der automatische Spurwechsel beim freihändigen Fahren auf der Autobahn und das komplett adaptive Fahrverhalten innerorts. Jede Ampel, jeder Kreisverkehr wird erkannt. Die Geschwindigkeit regelt der Wagen von allein entsprechend herunter. Bis auf null, wenn notwendig – Wiederanfahren inklusive.

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Das Spitzenmodell E 450 4Matic hat, wie auch die anderen Motorisierungen, genügend Agilität (und Hinterradlenkung bis 4,5 Grad), um schwungvoll die Serpentinen oberhalb Wiens zu nehmen. Auch „brettern“ kann er im Sportmodus, aber das will man ja nicht mehr, oder? Die beiden Spitzenmodelle E 450 und E 400 sind beide bei 250 km/h abgeriegelt, eine Tempodimension, die mittlerweile schon aus der Zeit gefallen zu sein scheint.

Hybrid- und Dieselantrieb

Spannender sind die Hybridlösungen, die Mercedes anbietet. E 300 e/4Matic, E 300 de und E 400 e/4Matic haben mit 230 kW (313 PS) beziehungsweise 280 kW (381 PS) hinreichend „Wumms“, sollen aber nur zwölf bis 14 Gramm pro Kilometer an CO₂-Emissionen ausstoßen – und sind – zumindest laut WLTP – mit 0,6 Liter Super auf 100 Kilometer dabei. Derlei unglaubliche Zahlen ließen sich während der kurzen Testfahrt nicht verifizieren, der Verbrauch war aber in der Tat kaum spürbar. Hinzu kommt noch eine elektrische Reichweite von bis zu knapp über 100 Kilometern.

Als Reminiszenz an die vergangenen Tage – schließlich wird die Geschichte der gehobenen Mittelklasse bei Mercedes schon seit etwa 75 Jahren geschrieben –, gibt es noch einen Diesel: Der E 220 d und E 220 d/4Matic ist für alle Fahrsituationen spritzig genug, schafft eine Endgeschwindigkeit von 234 km/h mit Allrad oder 238 ohne und begnügt sich dabei mit 4,9 (4,8) Litern auf 100 km/h. Nicht ausprobiert haben wir das Einstiegsmodell E 200.

Angaben zu Preisen macht Mercedes noch nicht. Der Einstieg dürfte aber etwa bei 60.000 Euro möglich sein. Die Schwaben jedenfalls machen den Abschied von ihrer Ikone ausgesprochen schwer. Aber vielleicht gibt es ja doch eines fernen, elektrischen Tages ein Wiedersehen mit der E-Klasse.

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