Youtuber Gronkh meldet sich nach scharfer Kritik bei Twitter: „Lösche fleißig Drohmails“
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Gronkh gehört zu den größten Youtubern Deutschlands (Archivbild).
© Quelle: picture alliance / Geisler-Fotopress
Die „Harry Potter“-Autorin J. K. Rowling sorgte in den vergangenen Jahren wegen einiger transfeindlicher Aussagen für Schlagzeilen. Fans riefen daraufhin zum Boykott ihrer Romane und Filme auf, etliche Schauspielerinnen und Schauspieler distanzierten sich öffentlich von der britischen Autorin. Nun erscheint mit „Hogwarts Legacy“ ein neues Videospiel aus der Welt von „Harry Potter“ und sorgt erneut für Diskussionen über die Autorin.
Auch Youtuber Gronkh (bürgerlich Erik Range) äußerte sich in einem Stream auf der Plattform Twitch zu den Kontroversen um J. K. Rowling und der Frage, ob das Spiel wegen ihrer transfeindlichen Aussagen zu boykottieren sei. „Es ist mir einfach egal“, sagte Gronkh. „Darf es mir egal sein? Bin ich dann ein schlechter Mensch, wenn mir J. K. Rowling egal ist? Muss sie eine Rolle in meinem Leben spielen?“
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Kritik an Gronkh für Aussage über J. K. Rowling
Auf Twitter erntete der 45-Jährige für diese Stellungnahme teils harsche Kritik. Einige Userinnen und User werfen dem Youtuber vor, sich mit dieser Aussage hinter die Autorin zu stellen – und somit ebenfalls transfeindlich zu sein.
„Gronkh ist nicht erst seit gestern scheiße zu trans Personen“, kommentiert eine weitere Person unter einem Screenshot eines Tweets aus dem Jahr 2016. Darin schreibt Gronkh: „Wo zieht man da die Grenze zwischen Dicksein und Trans?“ Eine weitere Person regt an, dass der Youtuber sein Handeln als privilegierter „Nicht-trans-Mann“ besser reflektieren sollte: „Gronkh sagt, er ist die politische Debatte satt, und das verstehe ich an sich auch – aber es geht bei JKRs Handlungen um Diskriminierung und Einschränken von Menschenrechten. Will man so jemandes Werk wirklich einer großen Zuschauerschaft präsentieren und eventuell zum Kauf animieren?“
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In einem anderen Clip desselben Streams ist zudem zu sehen, dass Gronkh, sollte er das Spiel spielen, alle Spenden auf seinem Kanal einer gemeinnützigen Organisation zugutekommen lassen möchte. „Meiner Meinung nach viel zielführender“, so der Youtuber. Doch auch damit sei es für einige Twitter-Userinnen und -User nicht getan: „‚Hogwarts Legacy‘ streamen ist auch dann Bullshit, wenn man die Spenden des Streams an eine Support-Orga spendet“, lautet ein Kommentar. Eine weitere Person argumentiert: „Gronkh handelt transfeindlich, indem er offen sagt, dass JKR ihm egal ist. Das kann neben seinem Engagement existieren und wiegt es nicht auf. Letzteres macht es aber halt auch nicht besser. Sorry, das ist kein Ablasshandel.“
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Youtuber meldet sich bei Twitter zu Wort
Am Donnerstag meldete sich Gronkh selbst dann via Twitter zu Wort und richtete sich an seine Follower: „Hallo liebe Entitäten, ich weiß, einige warten hier gerade auf Antworten, aber ich habe mich einfach mal für zwei Tage aus SoMe zurückgezogen und lösche fleißig Drohmails und Beleidigungen aus meinem Posteingang.“ Mit dem Satz „Morgen im Stream reden wir mal in Ruhe ein bisschen“ und einem Herz-Emoji schließt er den Tweet ab. Ob er in dem angekündigten Stream auch über die Anfeindungen der vergangenen Tage sprechen will, ließ Gronkh zunächst offen.
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Gronkhs Aussage spaltet Meinungen bei Twitter
Viele Userinnen und User hatten den 45-Jährigen im Zuge der scharfen Kritik hingegen in Schutz genommen. „Ich als #Transgender sage, dass #Gronkh absolut nichts Falsches gemacht hat“, schreibt etwa eine Person. Ein weiterer User schreibt: „Jemanden als transfeindlich zu beschimpfen, der jedes Jahr mit seinen Freunden einen Spendenstream macht, wo Millionen gespendet werden, um auch den Bundesverband Trans e.V. zu unterstützen und eine Bühne für Tausende Zuschauer zu geben.“ Ein anderer Fan betont, Gronkh sei ein weltoffener Mensch, der „sich für gute Sachen einsetzt“: „Jetzt wird ein Clip geteilt, der aus dem Kontext gerissen ist. (...) Ich finde es teilweise heftig, wie man mit Beleidigungen, Vorwürfen, Hass und sogar Drohungen gegen Erik hier vorgeht.“
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Auch andere Youtuber äußern sich zu dem Vorfall und kritisieren die toxische Debatte, die sich angeblich um Gronkhs Aussagen entwickelt habe. Der Streamer MontanaBlack schreibt bei Twitter: „Gerade beim Thema Gronkh merkt man wieder, wie viele doofe Menschen da draußen Internetzugang haben.“
Auch der Berliner Webvideoproduzent Tanzverbot unterstützt Gronkh in der Debatte: „Die Gronkh-Debatte zeigt doch einfach nur, dass es den Menschen nicht darum geht, auf dieser Welt irgendwas zu verbessern, sondern sich in jeder erdenklichen Situation über andere Menschen zu stellen und für Nichtigkeiten anzugreifen. Ich scheiße auf jeden, der da jetzt rumhatet.“
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Viele Userinnen und User kritisieren ebenfalls den Umgang mit den von einigen als transfeindlich aufgefassten Aussagen des Youtubers: „Es ist gut und wichtig, dass Themen Aufmerksamkeit erhalten, denen es in der Gesellschaft an Stellenwert fehlt. Aber bitte konstruktiv! Diese Gronkh-Debatte ist einfach nur traurig. Genau wegen so was habe ich Hemmungen, offen im Reallife mit meiner Orientierung umzugehen“, kommentiert etwa eine Person.
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Gronkh äußerte sich bisher nicht zu den Kommentaren bei Twitter.
J. K. Rowling hatte die Debatte um ihre Person erstmals durch einen Tweet im Jahr 2020 angestoßen, in dem sie sich über die gendergerechte Formulierung „Personen, die menstruieren“ lustig machte. Die Autorin hatte Diskussionen um ihre Aussage immer wieder befeuert, den Vorwurf der Transfeindlichkeit jedoch stets von sich gewiesen.
RND/al/liz