Die Streaming-Tipps für den Mai: Story zu Ende – alles gut!
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Noch mal geht.s mit dem Schwert um Ehre, Leben und Tod: Alexander Dreymon (l.) spielt in dem Netflix-Film „The Last Kingdom: Seven Kings Must Die“ noch einmal Uhtred, den Wanderer zwischen den Welten der Sachsen und Dänen. England zu einen ist sein Trachten auch in dem Film, der als Abrundung von fünf „Last Kingdom“-Staffeln gedacht ist.
© Quelle: Courtesy of Netflix
Liebe Leserinnen und Leser,
Netflix hat seinem mittelalterlichen Helden Uhtred jetzt ein echtes Serienende mit einem Film geschenkt. In „The Last Kingdom: Seven Kings Must Die“ erfüllt sich im Versuch, das mittelalterliche England zu einen, das Schicksal des unbeugsamen Recken mit den träumerischen Augen und dem tanzenden Schwert. Story zu Ende – alles gut! Danke, Netflix!
Dass die Serie ein Ende hat, ist tatsächlich eine Erwähnung wert. Denn nicht immer wird ein runder Ausklang gewährt. Dieselben Netflixe, die Uhtred bis ans Ende fechten lassen, ließen verdiente Serien wie „Designated Survivor“ oder „1899″ mittendrin sterben. Selbst allergroßartigste Titel sind vor einer solchen vorzeitigen „Entleibung“ nicht gefeit. Mit „Westworld“ und Ridley Scotts „Raised By Wolves“ ließ das sich als Edeladresse des Qualitätsfernsehens verstehende HBO (in Deutschland bei Wow streambar) gleich zwei der intensivsten Sci-Fi-Sagas der vergangenen Jahrzehnte einfach abreißen. Soll sich doch jeder sein Ende selbst denken.
Das ist ungefähr so, als hätte Herman Melville die letzten 100 Seiten von „Moby Dick“ nicht geschrieben. Die Serienmörder sind unter uns. Sie sollten sich doch bitte endlich daran erinnern, was gute Geschichtenerzähler ausmacht: eine Geschichte bis zum Ende zu erzählen. Vielleicht helfen ja Petitionen. Das klappt nie im Leben? Wer verzagt, der lese bei Wikipedia mal die Geschichte der originalen „Star Trek“-Serie. Kirk und Spock wurden zurückgeholt – und zwar von tapferen, unverzagten Fans.
Einen von Serienmorden ungetrübten Mai wünschen Ihnen
Ihre Streamingspezialisten Matthias Halbig und Matthias Schwarzer, Lena Obschinsky und Imre Grimm.
Der Streaming-Countdown für den Mai
Worauf wir uns freuen
8. „Der Pass“, Staffel 3 (letzte Staffel) – Im Wald, da sind die Serienmörder
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Zwischen Vergeltung und Vergebung: Ellie Stocker (Julia Jentsch) und Gedeon Winter (Nicholas Ofczarek) haben es mit einem unfassbaren Gegner und den eigenen Dämonen zu tun. Die Serie „Der Pass“ geht in die dritte und letzte Runde.
© Quelle: Wow
Zu sehen bei: Wow, ab 4. Mai
Genre: Thriller
Länge: acht Episoden
Besetzung: Julia Jentsch, Nicholas Ofczarek, Johannes Zirner, Martin Feifel, Lucas Gregorowicz, Frederic Linkemann
Das Stream-Team meint: Ein Stellvertreter des Teufels auf Erden mordet aus reiner Tötungslust und erinnert optisch ein wenig an Thomas‘ Harris „Roter Drache“ – genau der richtige Gegner für das zuletzt einander herzlich abgeneigte österreichisch-deutsche Kriminalergespann Gedeon Winter und Ellie Stocker
7. „Melchior, der Apotheker“ – Es ist mords was los im Mittelalter
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Einem Mörder auf der Spur: Melchior (Märten Metsaviir, vorne) ist ein Apotheker mit kriminalistischem Spürsinn und magischen Talenten.
© Quelle: Robert Lang
Zu sehen bei: Magenta TV, ab 5. Mai
Genre: Historienkrimi
Länge: sechs Episoden
Besetzung: Märten Metsaviir, Siim Kelner, Alo Körve, Maarja Johanna Mägi, Henessi Schmidt, Marko Matvere
Das Stream-Team meint: Im frühen 15. Jahrhundert geht im estnischen Tallinn ein Meuchler um, die Spur führt ins Kloster. Wie gut, dass Apotheker Melchior (angeblich) mit Toten reden kann.
6. „Der Greif“ – Nachts wartet ein Monster auf dem Dach
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Man soll ja nie vom Äußeren aufs Innere schließen: Aber Yezariael (Paul Schröder) nachts im Wald erscheint erst mal nicht vertrauenserweckend. Szene aus der Hohlbein-Verfilmung „Der Greif“.
© Quelle: Gordon Timpen
Zu sehen bei: Amazon Prime Video, ab 26. Mai
Genre: Fantasy
Länge: sechs Episoden
Besetzung: Jeremias Meyer, Zoran Pingel, Lea Deinda, Sabine Timoteo, Flora Li Thiemann, Yuri Wölsch
Das Stream-Team meint: Drei junge Außenseiter entdecken eine fantastische Welt namens „der schwarze Turm“. Nein, das hat nichts mit Stephen Kings Roland-Saga zu tun, dafür alles mit der nicht minder expressiven Fantasie von dessen Schriftstellerkollegen Wolfgang Hohlbein.
5. „Fubar“ – Abkürzung für „F*cked up beyond All Repairs“
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Jetzt ist der Terminator also ein Netflix-Star: Arnold Schwarzenegger lässt sich auch im Alter den Schneid nicht abkaufen. Szene aus der Serie „Fubar“.
© Quelle: CHRISTOS KALOHORIDIS/NETFLIX
Zu sehen bei: Netflix, ab 25. Mai
Genre: Action/Komödie
Länge: acht Episoden
Besetzung: Arnold Schwarzenegger, Monica Barbaro, Milan Carter, Fabiana Udenio, Adam Pally, Fortune Feimster, Aparna Brielle, Gabriel Luna
Das Stream-Team meint: Wer einmal der Terminator war, mit dem sollte man sich besser nicht anlegen – „I‘m back, Baby“, sagt Arnold Schwarzenegger als CIA-Agent im Trailer, und das kann für Gegner „Fubar“ bedeuten (“F*cked up beyond all repairs“) – auf Deutsch „unrettbar verloren“ oder „total im A*).
4. „Ein Funken Hoffnung – Anne Franks Helferin“ – Eine neue Sicht auf ein Schicksal, das die Welt bewegte
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Lichterfest in dunklen Zeiten: Liev Schreiber als Otto Frank (v. l.), Ashley Brooke als Margot Frank, Rudi Goodman als Peter van Pels, Billie Boullet als Anne Frank, Amira Casar als Edith Frank, Caroline Catz als Frau van Pels, Noah Taylor als Dr. Pfeffer, Joe Cole als Jan Gies, Bel Powley als Miep Gies und Andy Nyman als Herr van Pels. Szene aus der Serie „Ein Funken Hoffnung – Anne Franks Helferin“.
© Quelle: National Geographic for Disney/Dusan Martincek
Zu sehen bei: Disney+, ab 2. Mai
Genre: Historienserie
Länge: acht Episoden
Besetzung: Bel Powley, Liev Schreiber, Joe Cole, Billie Boullet, Ashley Brooke, Hanna van Vliet; Amira Casar, Andy Nyman.
Das Stream-Team meint: Eine Frau versteckt Anne Franks Familie vor dem mörderischen Menschenhass der Nazis – man freut sich auf „Morning Show“-Star Bel Powley in der Rolle der Miep Gies.
3. „1923″ – Das „Yellowstone“-Spin-off mit Harrison Ford und Helen Mirren
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Mag keine Schafhirten: Jacob Dutton (Harrison Ford), Boss auf der Yellowstone-Ranch, legt sich mit jedem an, der nach seinem Land trachtet. Szene aus der Serie „1923“.
© Quelle: Emerson Miller/Paramount+
Zu sehen bei: Paramount+, ab 30. Mai
Genre: Western
Länge: acht Episoden
Besetzung: Harrison Ford, Helen Mirren, Darren Mann, Jerome Flynn, Marley Shelton, Brandon Sklenar, James Badge Dale, Julia Schlaepfer, Michelle Randolph
Das Stream-Team meint: „Das ist die Yellowstone-Ranch – und sie haben keine Rechte hier!“ – wenn Helen Mirren als Cara Dutton ihrem Gegenüber solches ganz kaltblütig sagt, und wenn Harrison Ford als ihr Gatte Jacob dem Chef der unbotmäßigen Schäfer, Banner Creighton (gespielt von „Game of Thrones“-Star Jerome Flynn) die Pistole ans Kinn drückt, dann wissen wir, dass mit keiner Generation der Rancherfamilie Dutton je zu spaßen war – und freuen uns auf das nächste „Yellowstone“-Spin-off nach dem Original und der Westernserie „1883″. Und wer von den höchst dramatischen Storys von Serienschöpfer Taylor Sheridan gar nicht genug bekommen kann – bereits am 5. Mai startet die zweite Staffel von „Mayor of Kingstown“ – mit dem fantastischen, zuletzt arg vom Schicksal gebeutelten Jeremy Renner als zwielichtigem Patron einer Gefängniswelt.
2. „White House Plumbers“ – Die nicht allzu abgebrühten Männer des Präsidenten
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Würden Sie diesen Herren Ihr Schicksal anvertrauen? G. Gordon Liddy (Justin Theroux, l.) und E. Howard Hunt (Woody Harrelson) sollen Schaden von Richard Nixon fernhalten. Das klappt aber nicht. Szene aus der Serie „White House Plumbers“.
© Quelle: Wow
Zu sehen bei: Wow, ab 1. Mai
Genre: Politdrama/Komödie
Länge: fünf Episoden
Besetzung: Woody Harrelson, Justin Theroux, Lena Headey, Judy Greer, Domhnall Gleeson, Toby Huss, Kiernan Shipka
Das Stream-Team meint: „I’d love to change the world“, singt Alvin Lee von den Woodstock-Helden Ten Years After im Trailer, und G. Gordon Liddy (Justin Theroux) hält die Pistole dazu wie Sean Connery als 007. Dass er nicht ganz so cool ist, beweist seine verbundene Rechte, die er seinem Ehrgeiz verdankt, die offene Hand möglichst lange über einer Kerzenflamme zu rösten. Hartmänner-Kindergartenspielchen, die darauf hinweisen, dass der FBI-Mann und sein Kollege E. Howard Hunt vom CIA (Woody Harrelson) möglicherweise nicht die Richtigen waren, Schaden vom nicht allzu ehrenwerten US-Präsidenten Richard Nixon fernzuhalten. „Whitehose Plumbers“ ist ein vergnüglicher neuer Blick auf die Watergate-Affäre, der wir schon Alan J. Pakulas Filmklassiker „Die Unbestechlichen“ (1976) mit Robert Redford und Dustin Hoffman verdanken.
1. „Silo“ – Wenn die Sehnsucht nach Weite zu groß wird ...
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Glück zu zweit tief unter der Erde: Aber Sheriff Holston (David Oyelewo) kann nicht verhindern, dass seine Frau (Rashida Jones) die Gerüchte von einer toxischen Atmosphäre außerhalb des „Silos“ für Propaganda hält.
© Quelle: Apple TV+
Zu sehen bei: Apple TV+, ab 5. Mai
Genre: Science-Fiction
Länge: zehn Episoden
Besetzung: Rebecca Ferguson, Tim Robbins, Rashida Jones, David Oyelewo, Common, Harriet Walker, Iain Glen, Chinaza Uche, Will Merrick, Avi Nash
Das Stream-Team meint: „Wenn dich die Lügen nicht umbringen, schafft‘s die Wahrheit“ – das waren die einführenden Worte von „Wool“, dem ersten Band der „Silo“-Romantrilogie von Hugh Howey. Den Bewohnern des Silos, einer 144 Stockwerke tiefen Stadt, wird erzählt, dass draußen an der unfrischen Luft nicht überlebbare Zustände herrschen. Wie das in postapokalyptischen Zeiten und Welten halt so ist. Wer das Begehr äußert, den unterirdischen Wolkenkratzer zu verlassen, ist des Todes. Und dennoch ist Allison (Rashida Jones), die Frau von Sheriff Holston (David Oyelewo), überzeugt, dass das dystopische Bedrohungsszenario eine Mär der Silo-Betreiber ist. Aus unerfindlichen Gründen, so glaubt sie, will man verhindern, dass die Menschen des Silos ihrer Wege gehen.
Auftakt zu einer herrlich finsteren Saga. Elf Jahre ist der Plan einer Verfilmung der Kultbücher im Schwange, die Howey in Eigenregie veröffentlichte. Vor fünf Jahren schwenkte man vom Film- zum Serienformat, vor zwei Jahren übernahm Apple TV+ von AMC. Was für Science-Fiction-Fans eine gute Nachricht ist – siehe „Foundation“, „Extrapolations“, „Severance“ und „See“.
Läuft bei uns
Was wir gesehen haben – und was wir davon halten
Die Streaming-Story
Und jetzt das Gleiche noch mal von vorn – Harry Potter kehrt in einer Serie zurück und der geneigte Fan fragt sich: Kann das wohl gut gehen?
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Schaut ernst drein: Was der gutmütige Hagrid wohl vom Plan der „Harry Potter“-Serie hält?
© Quelle: imago images/EntertainmentPictures
Harry Potter soll wieder auf die Jagd nach Lord Voldemort gehen. Nein, der, dessen Namen man nicht aussprechen darf, wird nicht etwa nach einer neuerlichen Rückkehr von dem erwachsen gewordenen Potter gejagt, sondern Warner Brothers verfilmt einfach alle sieben Bücher von Joanne K. Rowling noch mal neu – als Serie. Es soll zauberhaft werden, die Erfinderin der magischen Abenteuer träumt vom Detailreichtum und der Tiefgründigkeit, die das Medium Serie hat. Und trotzdem fragt man sich, ob das Heldinnen- und Heldentrio von anderen Darstellern verkörpert werden kann als von Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint.
Der Anbieter-Überblick
Das ist neu im Mai bei ...
... und was passiert bei den Streamingdiensten?
Von Serien, Serienfans und Serienmördern – Ein Gespräch mit der Sky/Wow-Programmchefin Elke Walthelm
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Ein Herz für „Ted Lasso“: Elke Walthelm, Programmchefin von Sky und Wow, ist selbst Serienfan. Und schaut auch bei der Konkurrenz rein.
© Quelle: Sky Deutschland GmbH und Sky Deutschland Fernsehen GmbH & Co. KG räumlich unbegrenzt und zeitlich auf 5 Jahre (bis Oktober 2024
Mit dem Format Serie und der Erkenntnis, dass deren Fans ganze DVD-Boxen am Stück bingen, nahm das Geschäftsmodell Streaming Fahrt auf. Inzwischen gibt es statt einer ganzen Staffel oft nur noch eine Folge pro Woche und selbst qualitativ hochwertige Serien sind längst nicht mehr vor einem vorzeitigen Abbruch gefeit. Wer aber vertraut noch auf Geschichten, wenn sie nicht zu Ende erzählt werden? Das fragten wir Elke Walthelm, Programmchefin von Sky/Wow. Und erfuhren unter anderem, dass es bei den Streamingdiensten in Richtung Gesamtprogramm geht.
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