„Bares für Rares“: Unscheinbare Leuchte ist überraschend hohe Summe wert
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"Pottenhässlich" - so unfein beschrieb der Verkäufer in der Donnerstagsfolge von "Bares für Rares" die mitgebrachte Leuchte. Er wurde eines Besseren belehrt. Die Lampe ist ein kleines Vermögen wert.
© Quelle: ZDF
„Pottenhässlich“ – so unfein beschrieb der Verkäufer in der Donnerstagsfolge von „Bares für Rares“ seine mitgebrachte Leuchte. Im Händlerraum sah man das anders. Die Verhandlungen gestalteten sich so spektakulär, dass Horst Lichter dort als „Spion“ lauschte!
„Wenn ich gewusst hätte, dass du es so gemütlich haben willst, hätte ich noch ein Käffchen mitgebracht“, begrüßte Horst Lichter den Kollegen Sven Deutschmanek angesichts der buntglasigen Leuchte. Dann gesellte sich der Verkäufer hinzu – gleichfalls ohne Kaffee. Sportphysiotherapeut Christian hatte zusammen mit einem Kompagnon einen ehemaligen Reiterhof zum Gesundheitszentrum umgebaut. Dort entdeckte er das ungeliebte Verkaufsobjekt. „Ich dachte: Was ist das für eine furchtbar hässliche Leuchte?“, erinnerte sich der 44-Jährige am Tresen der Trödelshow.
Es ist eine Muranoglas-Leuchte
„Ich habe gedacht, die wäre von Enkelkindern bemalt worden“, lästerte der „Bares für Rares“-Gast aus Meppen ungeniert weiter. Niemand wollte die Leuchte geschenkt haben, deshalb verschwand sie im Keller, um kein Auge zu beleidigen. Ein tragischer Fehler, der nun im Nachmittagshit des ZDF korrigiert wurde!
„Jetzt können wir noch einen drauf setzen, wenn die aus Murano wäre“, scherzte Horst Lichter. Doch Sven Deutschmaneks Antwort überraschte den Spaßvogel. Er hatte recht: „Ja, ist eine Muranoglas-Leuchte“, bestätigte der Experte. „Ach, jetzt ohne Blödsinn?“, wunderte sich Lichter. Der Experte wusste, die Lampe sei 1971 von der Designerin Noti Massari aus Venedig kreiert worden.
„Die ganze Leuchte ist mundgeblasen“, schwärmte Deutschmanek. Nur der Kabelstrang, heute ganz in Gelb, war ursprünglich so schwarz wie der obere Teil der Leuchte. Ob die Händler diesen Schönheitsfleck wertmindernd finden würden? Oder gar die gesamte Lampe so unattraktiv einstufen würden wie der Verkäufer?
„Überleg mal: Fast wäre es im Container gelandet!“
Befragt nach dem Wunschpreis nannte Kandidat Christian 300 Euro. „Zeit zur Freude“, frohlockte Sven Deutschmanek. Der Experte erhöhte auf 400 bis 600 Euro. Das nahm der Verkäufer mit freudiger Überraschung an. „Überleg mal: Fast wäre es im Container gelandet!“, erinnerte Horst Lichter den Verkäufer an seine Fehleinschätzung.
„Sehr, sehr schön, da ziehe ich echt den Hut vor der Leistung“, sagte im Händlerraum Julian Schmitz-Avila über das Design-Objekt aus den 70er-Jahren. „Aber du siehst wie gelb das schon ist, das Ding hat es hinter sich“, meinte Christian Vechtel über die Verkabelung. „Du meinst, das war mal schwarz?“, fragte Schmitz-Avila. „Definitiv, das ist kaputt“, erwiderte Vechtel.
„Warum trennen Sie sich denn davon?“, fragte Julian Schmitz-Avila den Gast. „Sie wären eigentlich potenzieller Kunde.“ Der Noch-Besitzer gab zu: „Je mehr ich mit der Lampe zu tun habe, umso besser finde ich sie.“ Dann gestand er: „Auf den ersten Blick habe er gedacht, „das wäre im Kindergarten passiert“. Vornamensvetter Christian Vechtel verteidigte das Mitbringsel: „Nein das ist Spitzenglasbläserkunst aus Venedig! Die Sachen sind selten auf dem Markt, weil solche Lampen auch gerne mal in der Küche kaputtgehen.“ Walter Lehnertz startete mit den obligatorischen 80 Euro. Dann ging alles sehr schnell ...
Leuchte für 1150 Euro
Das zweite Gebot: 300 Euro von Christian Vechtel. Das Duell der beiden überschritt bald die 1000-Euro-Schranke. „1100, damit hier mal Ruhe reinkommt“, entschied Lehnerz. „Ne, ne, ne, Ruhe ist langweilig“, konterte Vechtel überraschend. „Du weißt schon, dass das nur eine Lampe ist?“, erkundigte sich Lehnertz bissig. „Ja, du doch auch“, ätzte Vechtel zurück. „Ich habe keine Ahnung, ehrlich gesagt“, gab Julian Schmitz-Avila zu. Vechtel erstand die Leuchte für 1150 Euro.
Horst Lichter hatte heimlich gelauscht: „Ich habe zugehört, weil mich interessiert hat, ob das Ding weggeht. Und ich bin platt.“ Der Verkäufer war „happy und sprachlos wie selten“. Lichter nahm die Ereignisse zum Anlass, die Zuschauer zur Teilnahme an der Show zu ermuntern. Einen besseren Anlass zu diesem Aufruf hätte er wahrlich kaum finden können.
RND/Teleschau
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