Ganz viel Wind für den grünen Stahl aus Salzgitter
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Ein Windpark auf hoher See: So könnte eines Tages die gigantische Anlage vor Borkum aussehen, die auch Strom für die Salzgitter AG liefern soll.
© Quelle: EnBW/Rolf Otzipka
Salzgitter. Saubere Energie steht bei der Salzgitter AG derzeit ganz oben auf der Agenda. Dementsprechend ist der Konzern auf der Suche nach Kunden und Partnern, um eines Tages weitgehend grünen Stahl zu produzieren. „Partnering for Transformation“ nennt sich die strategische Mission, für die der Energieversorger EnBW und die Salzgitter Flachstahl GmbH einen langjährigen Stromliefervertrag geschlossen haben. Der Strom soll dabei aus dem geplanten Offshore-Windpark „He Dreiht“ in der Nordsee kommen.
Mit diesem so genannten Power Purchase Agreement (PPA) sichert sich die Salzgitter Flachstahl GmbH für 15 Jahre die Lieferung von 50 Megawatt (MW) Grünstrom aus dem neuen 900 Megawatt großen Windpark, der etwa 90 Kilometer nördlich der Insel Borkum stehen und Ende 2025 in Betrieb genommen werden soll. Damit wird laut Salzgitter AG das Transformationsprogramm Salzgitter Low CO2 Steelmaking – kurz SALCOS -weiter abgesichert. Grüner Wasserstoff erzeugt mit nachhaltig produzierter Energie ist ein Kernelement für die Produktion von nahezu CO2-freiem Stahl.
„Diese Zusammenarbeit mit EnBW ist ein weiterer Baustein unserer Energiestrategie, den Bedarf an regenerativ erzeugtem Strom für die Salzgitter AG und insbesondere für das Transformationsprogramm SALCOS abzusichern. Auch hier arbeiten wir mit starken Partnern zusammen“, so Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG. „Unsere Zuliefer- und Kundenbranchen stehen wie wir vor den wichtigen Aufgaben, nachhaltige Produktions- und Prozessketten zu etablieren.“ Mit dem Abschluss dieses PPA gehe der Konzern den Weg zu einer klimaneutralen Produktion einen Schritt weiter.
„Mit Salzgitter haben wir nun den dritten starken Partner für unseren förderfreien Offshore Windpark ‚He Dreiht‘ gewinnen können“, so EnBW-Vorstandsmitglied Georg Stamatelopoulos. „PPAs sind ein zentrales Element der Energiewende und können maßgeblich zu einem schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien beitragen. Die langfristigen Stromabnahmeverträge sichern notwendige Investitionen und ermöglichen auch energieintensiven Unternehmen, anspruchsvolle Klimaziele zu erreichen“, erläutert er.
Vor knapp einem Jahr schloss EnBW mit Fraport den ersten PPA zu He Dreiht ab und vor kurzem folgte ein weiterer mit Evonik. Zwischenzeitlich ist die Lieferantenauswahl für die Hauptkomponenten des Projektes weitestgehend abgeschlossen. Die finale Investitionsentscheidung zum Bau des Offshore-Windparks will das Unternehmen 2023 treffen.
Von Roland Weiterer